Unterwegs in Europa

Durch den Osten der Ukraine nach Jalta

Auf der M2 Richtung Süden

Wir verlassen Moskau und fahren auf der M2 endlose Kilometer nach Süden. Größere Städte wie Tula und Orel werden nicht angesteuert. Wir passieren ungezählte Dörfer, die sich seitlich der Straße hinter Bäumen oder Strauchbewuchs verstecken.

Landhäuser Landhäuser
Landhäuser Landhäuser

Die zum Teil reich verzierten russischen Holzhäuser sind nicht nur Zeichen der bäuerlichen Siedlungen, sondern sie prägen auch das Bild ganzer Landstriche.

Prochorowka

Prochorowka liegt etwa 80 km südlich von Kursk und 50 km nördlich von Belgorod

Die Gedenkstätte erinnert an die größte Panzerschlacht des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1943. Schon im Winter 1941 hatten die deutschen Truppen eine 150 Kilometer lange Frontlinie nahe Kursk eingenommen. Von dort waren sie weiter vorgedrungen, wurden aber bis zum Frühjahr 1943 durch sowjetische Offensiven wieder auf diesen Frontbogen zurückgeworfen.

Kapelle

Mit einer Großoffensive, der Operation "Zitadelle", sollte die deutsche Vormachtstellung zurückgewonnen werden. Dafür wurden 900.000 deutsche Soldaten, 18.000 Flugzeuge, 10.000 Geschütze und 2.000 Panzer in Stellung gebracht.

Kapelle
Panzer haubitze



Aber die Rote Armee wurde von den deutschen Aktivitäten nicht überrascht.

So standen den Deutschen 1,35 Millionen Rotarmisten, 4.000 Panzer und eine große Zahl Sturmgeschütze gegenüber.
Bei Prochorowka wütete eine Schlacht, bei der zeitweilig über 1.200 Panzer gleichzeitig eingesetzt waren.

Säule



Die Schlacht dauerte vom 5. bis 13. Juli 1943. Dann befahl Hitler die Einstellung weiterer Angriffe.

Kranz Monument
Monument Monument Monument
 

Unmittelbar danach begann die Gegenoffensive der Roten Armee.

Charkow

Über Jahrhunderte war das Gebiet der heutigen Ostukraine nicht oder nur dünn besiedelt. Daher ist Charkow eine vergleichsweise junge Stadt.
Bis 1934 war sie Hauptstadt der Ukraine.

Lenindenkmal

Wir beginnen unseren Stadtrundgang am Lenindenkmal auf dem Svobodyplatz im Zentrum der Stadt.
Der Platz ist fast 12 Hektar groß und gehört damit zu den größten der Welt.

Svobodyplatz
Haus Haus Haus

Charkow kann auch im Jahre 2007 den sowjetischen Einfluss nicht verleugnen. Dennoch ist die wechselvolle Geschichte der Stadt an den verschiedenen Baustilen im Zentrum zu erkennen.

Jugend Jugend

Im Sevcenko-Park

Charkow ist eine Stadt der Universitäten und Hochschulen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele junge Leute das Stadtbild prägen.

Sevcenko-Denkmal

Sevcenko wurde 1814 als Sohn leibeigener Eltern geboren. Schon früh entdeckte er das Malen für sich und hätte gern bei einem Dorfmaler gedient. Er wurde jedoch Leibeigener eines Gutsherrn. In dieser Eigenschaft reiste er nach Wilna und Warschau. Ab 1831 lebte er in St. Petersburg. Hier entdeckten ukrainische und russische Kunstfreunde sein Talent. Nachdem sie ihn freigekauft hatten, begann Sevcenko mit dem Studium der Malerei. Mit 24 Jahren wurde er Mitglied der St. Petersburger Kunstakademie.

Sevcenko

Gleichzeitig entdeckte er seine dichterische Begabung. 1840 erschien seine erste Gedichtsammlung. 1847 kam er an die Kiewer Universität, wo er sich einem studentischen Geheimbund anschloss. Er wurde verraten und verbannt. Nach 10 Jahren kam er 1857 frei. Am 10. März 1861 starb er in St. Petersburg.

Sevcenko
Sevcenko Sevcenko Sevcenko

Das monumentale Denkmal wurde 1935 enthüllt. Rund um den Sockel werden Szenen aus der ukrainischen Geschichte dargestellt.

Das Theater

Theater
Historisches Museum

Am Historischen Museum

Maria-Schutz-Kloster

Die Maria-Schutz-Kirche ist eines der ältesten und bedeutendsten Bauwerke der Stadt. Die zweigeschossige Kirche stammt aus dem Jahre 1689. Unten befindet sich die beheizbare Winterkirche und oben die Sommerkirche.
Daneben sieht man eine weitere Kirche und das Metropolitenhaus.

Maria-Schutz-Kloster Maria-Schutz-Kloster
Maria-Schutz-Kloster Maria-Schutz-Kloster Maria-Schutz-Kloster Maria-Schutz-Kloster
 

Maria-Himmelfahrts-Kirche

Maria-Himmelfahrts-Kirche




Die Kirche stammt aus dem Jahre 1777. In der jüngeren Vergangenheit wurde sie zweckentfremdet und als Nähstube bzw. Rundfunkstation genutzt. Die ursprüngliche Inneneinrichtung verschwand.
Heute werden hier Orgel- und Chorkonzerte gegeben.

 
Maria-Verkündigungs-Kathedrale

Maria-Verkündigungs-Kathedrale

Maria-Verkündigungs-Kathedrale Maria-Verkündigungs-Kathedrale

Diese Kirche wurde im 19. Jahrhundert gebaut. Farbgebung und Kuppeltürme geben ihr ein unverwechselbares Aussehen. Ihr Vorbild ist die Hagia Sophia in Istanbul.

Von Charkow fahren wir weiter durch die Ostukraine über Saporoshje zur Krim.

Jalta

Der Botanische Garten in Nikita

Im Botanischen Garten

In Nikita, etwa 10 Kilometer von Jalta entfernt, besuchen wir einen der bedeutendsten botanischen Gärten der Welt.

Im Botanischen Garten

Im Eingangsbereich des Parks kann man sich in einem Museum über die Nutzpflanzen der Krim informieren und die verschiedenen Früchte schmecken und riechen.

Im Botanischen Garten

Der Garten wurde 1812 von dem Botaniker Christian Steven gegründet. Seine Hauptanliegen waren die Erforschung der Krimflora, die Pflanzenzucht und der Naturschutz. Hier sollten sich Wissenschaft und Praxis miteinander verbinden.

Im Botanischen Garten Im Botanischen Garten Im Botanischen Garten
Im Botanischen Garten

Der Garten liegt an einem Berghang zwischen Nikita und dem Schwarzen Meer. Viele schattige Nischen und einladende Pavillons animieren zum Verweilen. Hier kann man weite Spaziergänge unternehmen und die Natur und die herrlichen Ausblicke auf das Schwarze Meer und das Krimgebirge genießen.

Livadija-Palast

Drei Kilometer von Jalta entfernt erhebt sich auf einer Anhöhe die frühere Zarenresidenz Livadija. Das ehemalige Landgut war seit 1860 im Besitz der Romanovs. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts ließen sie hier einen kleinen Palast bauen.

Livadija-Palast

Der erste Palast war dem letzten Romanow, Zar Nikolai II., zu klein.

Livadija-Palast

Er ließ in den Jahren 1910 bis 1912 den heutigen weißen Palast errichten.

Livadija-Palast

An den Westteil des Palastes schmiegt sich die kleine Himmelfahrtskirche.

Livadija-Palast

Von den oberen Stufen einer großen Freitreppe vor der östlichen Fassade hat man einen unvergleichlichen Blick auf die Bucht von Jalta.

Dieser Palast wurde berühmt, als sich hier im Februar 1945 Churchill, Roosevelt und Stalin zu einer Konferenz trafen. Das gemeinsame Anliegen war, die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen festzulegen.
Außerdem vereinbarten sie während dieser Konferenz ein weiteres Treffen, das die Gründung der Vereinten Nationen zum Ziel haben sollte.

Livadija-Palast Livadija-Palast
Livadija-Palast Livadija-Palast Livadija-Palast

Auch heute ist der Palast ein Ort politischer Konferenzen. So versammelten sich im Herbst 1999 die Premier- und Außenminister der GUS ebenfalls im Konferenzsaal von 1945.

Massandra

Drei Kilometer östlich von Jalta liegt das Dorf Massandra. Dieser Ort ist das Zentrum des Krimweines. Die Weinkellereien in Massandra stellen eine einzigartige Weinkollektion her, vorwiegend süße schwere Weine. Wir dürfen an einer Weinprobe teilnehmen - und das bei über 30 Grad Celsius im Schatten.

Massandra

Woronzow-Palast

Im Kurort Alupka besuchen wir den im Tudor-Stil errichteten Woronzow-Palast. Dieses Anwesen wurde von Semenovic Woronzow errichtet, einem Günstling Katharinas der Großen, der eine Zeit lang in England gelebt hatte.

Woronzow-Palast Woronzow-Palast Woronzow-Palast
Woronzow-Palast Woronzow-Palast




Das Hauptportal in der Südfassade erinnert an indische Tempel.

Woronzow-Palast

Während der Jalta-Konferenz 1945 wurde der Palast von Churchill und seiner Delegation bewohnt.

Schwalbennest

Das Kap Aj-Todor unterhalb von Gaspra ragt mit drei Ausläufern ins Schwarze Meer hinaus.
Nach der Annektion der Krim durch Russland ließ sich ein russischer General auf dem mittleren Ausläufer ein Sommerhaus errichten. Nachdem Jalta ein beliebter Kurort geworden war, kaufte eine vermögende Dame aus Moskau die Datscha. Sie ließ das Sommerhaus abreißen und ein Schlösschen errichten.

Schwalbennest Schwalbennest Schwalbennest

1911 erwarb der deutsche Baron von Stengel das Anwesen und ließ das Schloss komplett umbauen. Heute befindet sich ein Restaurant in dem Gebäude, das 40 Meter waghalsig über dem Schwarzen Meer am Felsen klebt.

Jalta

Jalta Jalta Jalta
Promenade

Erst im 19. Jahrhundert begann die Entwicklung der Stadt zu einem Seebad und Kurort. Zar Nikolai I. hatte das Land dem Adel geschenkt mit der Auflage, es zu erschließen.

Inzwischen hat Jalta über 82.000 Einwohner.

Promenade

Mittelpunkt des touristischen Teils der Stadt ist die Uferpromenade.
Hier kann man sich mit historischen Gewändern verkleiden und in entsprechender Kulisse fotografieren lassen.

Der steinige Strand in der Nähe des Hafens ist winzig. Dennoch aalen sich hier zahlreiche Sonnenhungrige.

Am Hafen Am Hafen

Von Yalta geht es weiter über Odessa und Kiew nach L'ov.



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