Moskau und Sergijew Possad
Moskau
Obwohl wir uns 30 Kilometer durch starkes Verkehrsaufkommen wuseln müssen, erreichen wir unseren Stellplatz in Moskau
ohne Schwierigkeiten. Auf dem Gelände eines Hotels können wir mit unserem Fahrzeug vier Tage bleiben.
Hier stehen wir ruhig und Tag und Nacht bewacht. Bis zur Metrostation sind es nur wenige hundert Meter. Auch ein großer
Supermarkt, eine Bank und Bankomaten sind ganz in der Nähe.
Blick von den Sperlingsbergen auf die Stadt
Bei schönem Wetter lohnt es sich, auf die Sperlingsberge zu fahren und dort eine Aussichtsplattform zu besuchen. Von
dieser Stelle hat man einen faszinierenden Blick auf das Zentrum der Stadt. Über allem aber thront die
Staatsuniversität
Der Bau der Moskauer Staatsuniversität wurde von Stalin in Auftrag gegeben und 1953
fertiggestellt. Der höchste der sieben Türme im Zuckerbäckerstil hat 35 Stockwerke.
Der SiegesparkDer Park zum Gedenken an den "Großen Vaterländischen Krieg", wie der Zweite Weltkrieg in Russland
heißt, wurde 1995 zum 50. Jahrestag des Kriegsendes eingeweiht.
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Ursprünglich sollte ein riesiges Denkmal für 'Mütterchen Russland'
entstehen. Nach dem Ende des Kommunismus wurden die Pläne bescheidener. Gestaltet hat es Surab Zereteli. Oben an dem 140 Meter
hohen Mast blasen Engel Trompete, die dank ihrer verqueren Haltung als 'Filzläuse' verspottet werden.
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Das Neue JungfrauenklosterDas Neue Jungfrauenkloster wurde in Gedenken an
die Befreiung Smolensks von den Litauern Anfang des 16. Jahrhunderts gegründet. |
Fast zwei Jahrhunderte stand hier nur die
Kathedrale der Gottesmutter von Smolensk. Die meisten anderen Bauwerke ließ Sophia, die Halbschwester Peters des Großen,
im späten 17. Jahrhundert errichten. |
Sophia hatte den Thron beansprucht und versucht gegen ihren Halbbruder zu putschen.
Aber Peter
der Große kam dahinter, entmachtete Sophia und wies sie in das Kloster ein, wo sie bis zu ihrem Tode blieb. |
Die Erlöser-KathedraleDie von Stalin 1931 zerstörte
Erlöser-Kathedrale wurde in den Jahren 1994-97 wieder aufgebaut. Genutzt wird die Kathedrale heute unter anderem
auch für Staatsakte wie z.B. 2007 für die Aufbahrung Jelzins und für die offizielle Trauerfeier. Vor dem Wiederaufbau
wurde die Fläche für ein Schwimmbad genutzt, nachdem die hochtrabenden Pläne für einen Kongresspalast mit riesigen Ausmaßen
- 315 Meter hoch und mit einer 100 Meter großen Leninstatue darauf - aufgegeben worden waren. |
Von Anfang an war das Projekt des Moskauer Bürgermeisters Jurij Luschkow äußerst umstritten -
in finanzieller und auch in ästhetischer Hinsicht. 1995 verfügte der Präsident, dass keine Kopeke
öffentlicher Gelder dafür ausgegeben werden dürfe. Trotz einer groß angelegten Spendenaktion kostete den Staat der
Wiederaufbau umgerechnet 150 Millionen Euro. Die künstlerische Leitung hatte Surab Zereteli.
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Blick von der Terrasse der Erlöserkirche |
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Von der Terrasse der Erlöserkirche grüßen der große Kremlpalast und einige Kuppeln der
Kreml-Kathedralen. Eine Fahrt mit der weißen Flotte auf der Moskwa lohnt sich, da sie sehr reizvolle Perspektiven
eröffnet. |
Denkmal Peters des Großen(Ansicht von der Terrasse der Erlöserkirche) Der Maler und Bildhauer
Surab Zereteli hat einen guten
Freund, Moskaus Bürgermeister Jurij Luschkow. So verwundert es nicht, dass man in der Stadt immer
wieder auf eigenwillige Objekte des Künstlers trifft. |
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Als äußerst umstrittene Krönung seines Schaffens gilt die 60 Meter hohe
Statue Peters des Großen. Dieses Denkmal löste Demonstrationen, Unterschriftensammlungen und sogar eine Bombendrohung
aus. |
Auf dem Theaterplatz schweift unser Blick vom Maly-Theater - dem Kleinen Theater - über das
Bolschoi-Theater zum Russischen Akademischen Jugendtheater. Das Bolschoi-Theater ist die Wirkungsstätte eines
der berühmtesten Ballettensembles der Welt.
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Bolschoi-Theater |
Auf der ArbatskajaVermutlich ist 'Arbat' das mongolische Wort für 'Vorstadt'.
Zuerst lebten in diesem Stadtteil Handwerker und die Diener des Zaren, später ließen sich Aristrokraten, Akademiker,
Intellektuelle und Künstler nieder. Heute ist im alten Kern eine verkehrsberuhigte Bummelmeile entstanden.> |
Alexandr Puschkin und Frau NatalijaHier steht auch das Denkmal für Alexandr Puschkin,
der in diesem Viertel mit seiner Frau Natalija gelebt hat. |
Historisches MuseumWir nähern uns dem Roten Platz. Noch verhindert das märchenhaft
wirkende Historische Museum den Blick auf den Platz. |
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AuferstehungstorDas Auferstehungstor ist eine genaue Kopie des Tores von 1680,
das 1931 wie so Vieles unter Stalin in Moskau zerstört worden war. Es ist für uns der Eingang zum Roten Platz.
Der Rote PlatzEnde des 15. Jahrhunderts ließ Iwan III die Häuser vor dem Kreml
abreißen. Der so entstandene Platz diente vorwiegend als Marktplatz. Es fanden dort aber auch Prozessionen,
Proklamationen und Exekutionen statt. |
Unter den Kommunisten wurde er ausschließlich für Militärparaden genutzt.
Der heutige Name des Platzes stammt aus dem 17. Jahrhundert. Ursprünglich hieß er 'Schöner Platz'. Das
Wort 'krasny' veränderte im Laufe der Zeit seine Bedeutung und wird heute mit 'rot' übersetzt. So wandelte sich der Name in
'Roter Platz'. Die Verbindung zur Farbe des Kommunismus ist reiner Zufall. Der 500 Meter lange Platz wird auf der einen
Seite von der Kreml-Mauer mit dem Lenin-Mausoleum, am hinteren Ende von der Basilius-Kathedrale und auf der anderen Seite
vom berühmten Kaufhaus GUM gesäumt. |
Das Lenin-MausoleumAls Lenin 1924 starb, wurde - gegen seinen Willen und den
seiner Witwe - der Leichnam für die Nachwelt konserviert. Zunächst wurde der Einbalsamierte in einem Provisorium am Roten
Platz öffentlich aufgebart. Später wurde das Mausoleum errichtet.
Hinter dem Mausoleum befinden sich am Fuß der Kreml-Mauer die Gräber anderer berühmter Kommunisten, darunter die
Gräber von Stalin, Breschnew und Lenins Frau Krupskaja. |
Basiliuskathedrale (Wassili-Blashenny-Kathedrale)Die Basiliuskathedrale wurde
unter Iwan dem Schrecklichen in der Mitte des 16. Jahrhunderts zur Erinnerung an den Sieg über die Mongolen errichtet.
Der Legende nach soll Iwan von der Schönheit der Kirche so überwältigt gewesen sein, dass er den Baumeister blenden ließ,
damit er nie mehr etwas ähnlich Schönes bauen könnte. |
Das GUM
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Das Kaufhaus GUM (Gosudarstwenny Universalny Magasin) bekam seinen Namen nach
seiner Verstaatlichung im Jahre 1921. Heute dominieren im GUM westliche Firmen, Cafés und Restaurants. Typpisch russische
Geschäfte und Waren sucht man hier vergebens. |
Im Kreml
Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale
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Die Kathedrale ist seit dem 14. Jahrhundert die
wichtigste Kirche Moskaus. Hier wurden die Zaren gekrönt und die Metropoliten und Patriarchen der orthoxen Kirche begraben.
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IkonostasenAls die erste Kirche bei einem Erdbeben zusammenfiel, holte Iwan
der Große in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts einen italienischen Architekten nach Moskau, der einen großzügigen
Entwurf im Geiste der Renaissance verwirklichte. |
Mariä-Verkündigungs-KathedraleDiese Kathedrale
ist das einzige rein russische kirchliche Bauwerk im Kreml. Alle anderen Kreml-Kathedralen wurden von Italienern erbaut. |
Erzengel-KathedraleDie Erzengelkathedrale ist die jüngste der Kreml-Kathedralen.
Ihr Bau wurde 1505 begonnen. Sie ist dem Erzengel Michael gewidmet und diente als Grablege Moskauer Großfürsten und Zaren.
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Glockenturm 'Iwan der Große'Der Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete
Glockenturm erhielt seinen Namen einerseits in Nachfolge der Kirche des heiligen Iwan, die im 14. Jahrhundert hier stand,
und andererseits wegen seiner Höhe von 81 Metern: "Iwan der Große".
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Die Apostelkirche |
Der Amtssitz des Präsidenten |
Die Moskauer Metro
Der Bau der U-Bahn begann im Dezember 1931 während Stalins erstem
Fünf-Jahres-Plan, und noch immer wächst das Streckennetz. Pro Tag werden sechs bis acht Millionen Fahrgäste befördert, das sind
mehr als mit den U-Bahnen in London und New York zusammen. Wie in anderen Großstädten sind auch hier die Linien durch Farben und Nummern gekennzeichnet. So ist es gar nicht schwer,
sich trotz der kyrillischen Schrift zurechtzufinden.
Nicht viele U-Bahn-Stationen der Welt sind wie die der Moskauer U-Bahn gleichzeitig Kunstwerke und Touristenattraktionen.
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Dreifaltigkeits-Sergijew-Kloster
In der Mitte des 14. Jahrhunderts gründete Sergius von Radonesch etwa 100 km nordöstlich von Moskau das Dreifaltigkeitskloster.
Sergius hieß mit
bürgerlichem Namen Bartholomäus und entstammte einer Bojarenfamilie. Schon als Kind wollte er Einsiedler werden. Mit der Weihe
zum Mönch nahm er den Namen 'Sergius' an. Mit seinem Bruder, der schon vorher Mönch geworden war, baute er in der Nähe von
Radonesch auf einem Hügel eine kleine Kirche und eine Klause und legte damit den Grundstein für die spätere
Klosteranlage und die Stadt Segijew Possad. Obwohl Sergius von Radonesch sich als Mönch dem Weltlichen entzogen hatte,
beteiligte er sich intensiv an der Umsetzung der Vereinigungspolitik der Moskauer Fürsten. Er wurde zum Sinnbild der Einheit
des russischen Staates.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster, das zugleich auch Festung war, mehrfach zerstört
und wieder aufgebaut. Im 17.-19.Jahrhundert wurden die Türme mehrmals umgebaut. Während dieser Zeit wurden die Mauern
erhöht und verstärkt und Artillerie installiert, die aber nie benutzt wurde. Auch die hölzernen Zellen wurden durch
steinerne Unterkünfte ersetzt.
Der EntenturmVon diesem Turm schoss Peter der Große Enten. Das erklärt den Namen dieses Turms.
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Der Glockenturm |
Der Bau des Glockenturms wurde 1741 begonnen und dauerte 28 Jahre. Von der Galerie kann
man eine herrliche Aussicht genießen. |
Die Mariä-Himmelfahrts-KathedraleIm Zentrum der
Klosteranlage zieht die Hauptkathedrale des Klosters alle Blicke auf sich. Die zentrale Goldkuppel wird von vier
mit Sternen verzierte Kuppeln eingerahmt. Die Kathedrale, deren innere Gestaltung von der gleichnamigen Kathedrale
im Moskauer Kreml beeinflusst ist, wurde von Iwan dem Schrecklichen nach dessen Sieg über die Mongolen bei Kasan
in Auftrag gegeben. |
Die DreifaltigkeitskathedraleDer älteste Steinbau
des Klosters, die
Dreifaltigkeitskathedrale, wurde 1422 über dem Grab Sergijews anlässlich seiner Heiligsprechung errichtet. Immer noch
pilgern viele Gläubige zur Grabstätte des Heiligen. rechts: Das Rentamtsgebäude |
Die BrunnenkapelleAn der Stelle einer heiligen Quelle wurde im
späten 17. Jahrhundert im Moskauer Barock die märchenhafte Brunnenkapelle errichtet. |
Der BrunnenAn diesem Brunnen, der im 19. Jahrhundert neben der
Brunnenkapelle errichtet wurde,
füllen noch heute Wallfahrer heiliges Wasser ab. |
Die Heilig-Geist-Kirche |
Die ZarenkartauseDa Zar Alexei Michailowitsch häufig mit mehr
als 500 Personen anreiste, wurde im späten 17. Jahrhundert die geräumige Kartause erbaut. Heute beherbergt das
Gebäude eine theologische Akademie. |
Denkmal des Heiligen Sergijew |
Das RefektoriumSchenkungen von Peter dem Großen
und seinem Halbbruder Iwan V. ermöglichten den Bau des Refektoriums in den Jahren 1686-92. Damit bedankten sich
Peter der Große und Iwan V. dafür, dass das Kloster ihnen während des Strelitzenaufstandes Schutz gewährt hatte. |
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