Unterwegs in Europa

Auf der Rollbahn durch Weißrussland

Nachdem der Grenzübergang von Polen nach Weißrussland 2005 noch chaotisch war und sechs Stunden an unseren Nerven zerrte, kommen wir 2007 schneller, aber immer noch mit nervigen Kontrollen und Formalitäten über die Grenze.
Ein herzlicher Empfang lässt uns bald die Strapazen des Grenzübergangs vergessen.

Brest

Herzliche Begrüßung in Weißrusslund

Begrüßung

Freundliche Willkommensworte unserer örtlichen Reiseleiterin und besonders die Segenswünsche eines orthodoxen Priesters versprechen von nun an einen guten Verlauf unserer Reise.

segnung

Brot und Salz

Begrüßung Begrüßung Begrüßung    
 

Nachdem unsere Fahrzeuge gesegnet sind, werden wir mit Brot, Salz und einem Gläschen Wodka noch einmal willkommen geheißen.

 

Die Simeonkirche

In der reich ausgestatteten Simeonkirche erfahren wir während unseres ersten Brestaufenthaltes 2005 viel Wissenswertes und für uns bis dahin Unbekanntes über die orthodoxe Kirche, den orthodoxen Gottesdienst und den Aufbau der Ikonostase.

Simeonkirche Simeonkirche

Die Festung Brest-Litowsk

Festung Festung Festung
Festung Festung Festung

Mit dem Bau der Brester Festung wurde erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen. Nach zahlreichen Umbauten und strategischen Ergänzungen war sie noch bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges eine ernst zu nehmende Wehranlage. Hier wurde 1918 der Friedensvertrag zwischen Deutschland und Russland geschlossen.
Im Zweiten Weltkrieg hinterließen die deutschen Truppen große Zerstörungen. Die Festung verlor ihre Bedeutung. Bald diente sie den Truppen der Roten Armee als Unterkunft.
1971 wurde die Festung eine Gedenkstätte.


Besuch in einer Matrjoschka-Fabrik

Souvenirfabrik Souvenirfabrik Souvenirfabrik

Ursprünglich wurden hier in Handarbeit ausschließlich Matrjoschkas hergestellt. Nach der Wende stellte sich heraus, dass dies nicht mehr ausreicht. Deshalb wurde die Produktpalette stark erweitert. Jetzt werden auch andere Figuren gedrechselt und bemalt, Tabletts, Bilder und Schmuckdosen mit Intarsien aus Stroh verzirt und Bilder mit bäuerlichen Motiven farbig gestaltet.

Auf dem Lande

Ein märchenhafter Urwald und seine alten Bewohner, die Wisente, locken uns in die Belavezskaja pusca. Auf dem Wege dahin kommen wir durch Kamjanec.

Wehrturm in Kamjanec

kamenez

Das Gebiet um Kamjanec war schon im 10. Jahrhundert besiedelt. Seit dem 13.Jahrhundert ist eine befestigte Siedlung nachgewiesen. Sie lag an einem wichtigen Handelsweg. Zur Verteidigungsanlage gehörte neben einem Wall und einem Graben, die nicht mehr vorhanden sind, der 1271 bis 1288 erbaute 30 Meter hohe Turm. Er ist das Wahrzeichen der Stadt am Ufer eines Zuflusses zum Bug. Wie durch ein Wunder hat er die Jahrhunderte unbeschadet überstanden.

Belavezskaja pusca

Das Naturschutzgebiet 'Belavezskaja pusca' ist Teil eines großen Waldgebietes, das im Norden Brests liegt und weit nach Polen hinein reicht. In diesem Gebiet ist eine große Zahl von Wisenten heimisch.
Hier trafen sich 1991 Vertreter Russlands, der Ukraine und Weißrusslands, um die Sowjetunion aufzulösen und die GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) zu gründen.

urwald urwald

Väterchen Frost

urwald

In diesem Wald befindet sich ein Park mit reich verzierten Holzhäusern. Eines davon ist das Domizil von Väterchen Frost.

Wenn die Parkbesucher laut genug nach ihm rufen, tritt Väterchen Frost zur Begrüßung seiner Gäste vor die Tür.

Im Sommer eine gewöhnungsbedürftige Begegnung.

urwald

Mir

Unterwegs nach Minsk, der Hauptstadt Weißrusslands, machen wir einen Abstecher in das kleine Dorf Mir. Hier gruppieren sich in vorbildlicher Harmonie ganz verschiedene Wohnviertel:
- die katholische Kirche mit dem polnischen Viertel und den für hiesige Verhältnisse reichen Steinhäusern,
- die orthodoxe Kirche mit den Holzhäusern im ländlichen Viertel der Weißrussen
- und gleich nebenan das jüdische Viertel.

Katholische Kirche

Katholische Kirche

Orthodoxe Kirche

Orthodoxe Kirche

 

Jüdisches Viertel

 
Weißrussisches Haus Weißrussisches Haus Weißrussisches Haus
 

Weißrussische Häuser

 
Schloss

Das Schloss

Bewacht wird das Dorf von einem Wehrschloss, das im 16. und 17. Jahrhundert im Stil der weißrussischen Steingotik errichtet wurde. Umfassende Restaurierungsarbeiten nach Zerstörungen während der Napoleonischen Kriege, deutscher Besatzung und durch Fremdnutzung während der Sowjetzeit werden mit Geldern der UNESCO mitfinanziert.

Schloss

Minsk

Im Sommer 1941 zogen deutsche Truppen in Minsk ein. Damit begann eines der düstersten und blutigsten Kapitel der Geschichte dieser Stadt. Als im Juli 1944 die Rote Armee Minsk befreite, existierte die Stadt praktisch nicht mehr.
In erstaunlich kurzer Zeit wurde Minsk wieder aufgebaut. Mit diesem Neubau ging eine enorme Bevölkerungsexplosion einher:
1950 lebten hier 273.000, 1959 509.000, 1970 916.000 und 1989 1,6 Millionen Menschen.

  Katholische Kirche

Die katholische Kirche

Das alte Rathaus

Das alte Rathaus

 
Palast der Republik

Palast der Republik

Kulturpalast

Kulturpalast

Heiliggeist-Kirche

Heiliggeist-Kirche

Zisterzienserkloster

Teilansicht eines Zisterzienserklosters

Im Kupalapark

Erholsam und interessant gleichermaßen ist ein Spaziergang durch den Janka-Kupala-Park. Janka Kupala war ein weißrussischer Volksdichter. 'Kupala' wählte er als Pseudonym, weil er in der Kupala-Nacht geboren wurde.
Das Kupalafest in der Nacht vom 6. zum 7. Juli ist eines der schönsten Feste, das auf dem Lande gefeiert wird. Überall an den Flüssen und Seen lodern dann Feuer auf, an denen sich Jung und Alt trifft.

Janka Kupala

Janka-Kupala-Denkmal

Janka Kupalas Denkmal wurde 1972 anlässlich seines 90. Geburtstags eingeweiht.
Am Fuße des Denkmals entspringt eine Quelle und wächst Farn. Nach einem Volksglauben soll jedem, der den Farn in der Kupalanacht blühen sieht, besonderes Glück beschieden sein.

Der Jungfrauenbrunnen

Nur wenige Schritte vom Kupala-Denkmal entfernt sprühen in einem Brunnen muntere Fontänen, und graziöse Mädchenfiguren werfen Blumenkränze ins Wasser. Diese Darstellung versinnbildlicht ebenfalls einen alten Volksglauben.
Dem Volksglauben nach sollen die Mädchen, deren Kranz in der Kupala-Nacht wegschwimmt und mit einem anderen Kranz zusammenstößt, noch im gleichen Jahr einen Mann finden.

Jungfrauenbrunnen

Kapelle für die Opfer von Kriegen

Kapelle

Auf einer Flussinsel wurde zum Gedenken an die Opfer von Kriegen eine Kapelle eingeweiht, auch zum Gedenken der Soldaten des Afghanistankrieges, die aus der Weißrussischen Sowjetrepublik in den Krieg zogen, nicht zurückkehrten und Mütter, Frauen und Schwestern zurückließen.
Mit dem Bau der Kapelle wurde ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung der jüngsten Geschichte getan.

Kapelle

Am Jakub-Kolas-Platz

 

Der Dichter Jakub Kolas

 
Am Jakub-Kolas-Platz Am Jakub-Kolas-Platz Am Jakub-Kolas-Platz

Das Denkmal zur Erinnerung an den Dichter Jakub Kolas wurde 1972 enthüllt. Es ist dreiteilig. Neben dem sitzenden Dichter (1908-1995) sieht man Figuren seiner Werke.

Bauernmarkt

Bauernmarkt

Unter dieser Kuppel werden Fleisch, Fleischwaren und Backwaren angeboten.

Bauernmarkt

Vor der geschlossenen Halle kann man unter offenen Dächern Obst und Gemüse kaufen.

Folklore in Minsk

Folklore Folklore

Selbst Ungeübte werden von dieser Gruppe motiviert, mitzutanzen.

 

Auf der Rollbahn

Auf der Rollbahn Auf der Rollbahn

Weißrussland ist ein wichtiges Bindestück zwischen West und Ost. Deshalb hat die Grenzstadt Brest auch den Beinamen "Tor zum Westen" erhalten. Hier beginnt die "Rollbahn" als Teilstück der Straßenfernverbindung Paris - Moskau durch Deutschland und Polen.

Smolensk

Der Grenzübergang von Weißrussland nach Russland vollzieht sich vergleichsweise reibungslos. Nur 70 Kilometer hinter der Grenze finden wir in Smolensk unseren Stellplatz.

Blick auf Smolensk

Smolensk Smolensk

Die Kathedrale von Smolensk

Kathedrale Kathedrale

Die Kathedrale thront auf einem Hügel hoch über Smolensk. Schaut man aus der Stadt zu ihr hinauf, dann wirkt sie sehr majestätisch auf den Betrachter herunter. Um die Kirche zu besuchen, müssen wir viele Stufen zu ihr hinauf schnaufen.

Kathedrale

Die Pracht...

Kathedrale

...im Innern der Kathedrale...

Kathedrale

...belohnt uns für unsere Anstrengungen.

Am Leninplatz

Orden für die Heldenstadt Smolensk

Heldenorden

Smolensk war im Zweiten Weltkrieg, dem "Großen Vaterländischen Krieg", hart umkämpft. Im Spätsommer 1941 wurde die Stadt von den deutschen Truppen besetzt und fast vollständig zerstört. 1943, im Herbst, eroberte die Rote Armee sie zurück. Später wurden Teile der Stadt nach altem Vorbild wieder aufgebaut.
Die Sowjetunion ernannte Smolesk zur Heldenstadt. Das äußere Zeichen dafür, der Heldenstern, und weitere Orden sind hier am Ende des Leninplatzes zu sehen.

Leninplatz

Am zentralen Platz fällt zunächst das Theater auf.

Lenin

Im Anschluss daran sehen wir eines der wenigen Lenindenkmäler unserer Reise.

Leninplatz

In dem Gebäude hinter dem Lenindenkmal haben die Machtträger der Sowjetunion residiert. Heute nutzt es die Stadtverwaltung von Smolensk.

 
Ginka

Glinka-Denkmal

In einem nahe gelegenen Park treffen wir auf ein Denkmal, mit dem der in Russland beliebte Komponist Glinka geehrt wird. Michail Glinka wurde in der Nähe von Smolensk geboren. Zur Musik kam er durch ein Klarinettenquartett des Finnen Henrik Crusell. Er studierte in Sankt Petersburg und machte Reisen in den Kaukasus, nach Mailand und Berlin. Auf diesen Reisen lernte er unter anderen Bellini, Donizetti und Felix Mendelssohn Bartholdy kennen.

Napoleon

Denkmal zum 100. Jahrestag des Überfalls Napoleons auf die Stadt Smolensk

Nach erbitterten Kämpfen mit den Franzosen entschloss sich die russische Generalität, die Bevölkerung zu veranlassen, alle Vorräte zu vernichten und mit dem Militär die Stadt zu verlassen.
Als Napoleon, der dringend Futter für die Pferde und auch Nahrung für die Soldaten benötigte, in die Stadt eindrang, fand er nichts mehr vor. Da der Winter nahte, war er gezwungen, den Rückzug anzutreten. Das war der Anfang vom Ende seiner Herrschaft.

Festungsmauer

Reste der Festungsmauer

 
Soldatenfriedhof

Deutscher Soldatenfriedhof

Etwas außerhalb der Stadt besuchen wir einen deutschen Soldatenfriedhof.

Soldatenfriedhof

Hier liegen Tausende deutscher Soldaten. Ihre Namen sind in alphabetischer Reihenfolge auf Grabsteinen eingemeißelt. Wir finden auch Namen aus unseren Familien.

Besuch in einer ehemaligen Kolchose

Der Kindergarten der Genossenschaft

Kindergarten Kindergarten

Der Besuch des Kindergartens einer ehemaligen Kolchose im Jahre 2005 hinterlässt bei uns tiefe Eindrücke.

In einer Schule

In einer Schule In einer Schule
In einer Schule In einer Schule In einer Schule

Die Schule einer Genossenschaft, die wir 2007 besuchen, hat etwa 300 Schüler von der ersten bis zur elften Klasse. Wir haben den Eindruck, dass sich die Kinder in der Schule wohl fühlen müssen. Es ist der letzte Schultag vor den dreimonatigen Sommerferien. Deshalb treffen wir am Nachmittag nur wenige Schüler an.

Besuch bei Bauern

Bauernhaus Bauernhof Bauernhof

Die ehemalige Kolchose hat sich inzwischen zu einer Genossenschaft umgebildet. Die Mitglieder sind Eigentümer des Landes und der Häuser. Ihre Ländereien bewirtschaften sie in eigener Verantwortung. Die Genossenschaft übernimmt die Vermarktung. Darüber hinaus arbeiten die Mitglieder zu festen Löhnen im genossenschaftlichen Betrieb.
Rentner, die lange in der Kolchose oder Genossenschaft gearbeitet haben, erhalten ein Stück Land, das sie für sich selbst bewirtschaften, und einen Zuschuss zum Bau eines Hauses.

Eine Folkloregruppe

 

Auf dem Dorfplatz

Folklore

Die Mitglieder dieser Gruppe sind hoch im Rentenalter. Sie treffen sich regelmäßig zu Gesang und Tanz. Welchen Elan sie sich erhalten haben, dokumentieren sie uns in der Genossenschaftskantine.

Kinder

Die Kinder auf dem Dorfplatz lassen sich von uns nicht im Geringsten stören.



Sie können jetzt entscheiden, ob Sie unserer Reise im Jahre 2005 über Moskau und Nowgorod nach Sankt Petersburg folgen wollen oder ob Sie unserer Reise im Jahr 2007 über Moskau und die Krim nach Odessa folgen wollen.



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2005

Eine Reise durch 1000 Jahre russischer Geschichte

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Eine Stadt wie ein Museum

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Auf den Spuren der Hanse

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Vorwort

2007


Moskau und Sergijew Possad

2007


Durch den Osten der Ukraine nach Jalta

2007


Durch den Westen der Ukraine

2007

Von der Hohen Tatra durch die Walachei zur Karlsbrücke