Italienreise - Teil III
Ravenna - Chioggia - Venedig
Ravenna
Unser erster Eindruck von Ravenna ist der einer eintönigen Stadt, die von geschichtlichen
Ereignissen unberührt zu sein scheint. Aber wir werden bald von den noch erhaltenen Zeugnissen der frühen europäischen
Geschichte eines Besseren belehrt.
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Ravennas Aufstieg begann im ersten Jahrhundert v.Chr., als Kaiser Augustus einen Hafen mit Flottenstützpunkt im nahen Classe anlegen ließ.
Nach dem Niedergang Roms wurde die Stadt (402 n. Chr.) zur Hauptstadt des Weströmischen Reiches und blieb es auch während der gotischen und
byzantinischen Herrschaft im 5. und 6. Jahrhundert.
San Vitale
Mit dem Bau von San Vitale begann Bischof Ecclesio 525 n.Chr., kurz nachdem er von einer Reise nach Konstantinopel zurückgekehrt war. Eindrücke
von dieser Reise scheinen den morgenländischen Einfluss in die Architektur von San Vitale (und anderer Gebäude aus dieser Zeit) zu erklären.
Neonische Taufkapelle
oder 'Baptisterium der Kathedrale'
Domus dei Tappeti di Pietra
(Haus der steinernen Teppiche)
Das Museum zeigt wunderbare Bodenmosaike eines großen byzantinischen Palastes aus dem 6. Jahrhundert n.Chr..
S. Apollinare Nuovo
Diese Basilika wurde von Theoderich, dem König der Ostgoten, gegründet und Ende des 5. Jahrhunderts eingeweiht. Gegen Mitte des 9. Jahrhunderts nahm sie
ihren heutigen Namen an, als die Reliquien des Heiligen Apollinare, des ersten Bischofs von Ravenna, aus der Basilika von Classe hierher
überführt wurden.
Das Innere der Kirche wird von zwei Mosaikreihen beherrscht, die Märtyrer und Jungfrauen mit Geschenken für Christus und Maria zeigen.
Mausoleum des Theoderich
Theoderich regierte 33 Jahre lang. Ravenna, die Hauptstadt seines Reiches, verdankt ihm politisch und kulturell viel.
Sein Mausoleum entstand an der Stelle, an der der gotische Friedhof vermutet wird.
S. Apollinare in Classe
Die Basilika mit ihrer roten Ziegelsteinfassade erhebt sich majestätisch über eine weite grüne Ebene. Diesen
ungehinderten Blick auf die Kirche hatte man bei Fertigstellung des Baus im Jahre 549 nicht, da sie inmitten einer befestigten
Garnisonsstadt, der Civitas Classis, errichtet wurde. |
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Das geräumige Innere besteht aus drei Schiffen, die durch zwei Bogenreihen von einander abgegrenzt werden.
Das Mittelschiff mündet eindrucksvoll in eine mit Mosaiken geschmückte Apsis. Oben inmitten des großen Kreuzes ist in einem
Medaillon der verklärte Christus auf dem Berg Tabor dargestellt. Unter dem Kreuz sieht man den Heiligen Apollinare. |
Chioggia
Chioggia ist uralt. Der Legende nach siedelte hier schon Clodio, ein Gefährte des trojanischen Prinzen Äneas,
der um 2000 vor Christus aus seiner zerstörten Heimat geflohen war.
Über Jahrhunderte konkurrierte Chioggia mit Venedig. Es gab Zeiten, da schien der kleine Bruder im Süden gar die Stadt jenseits
der Lagune zu überflügeln.
Venedig
Canale Grande
Von der Piazzale Roma kann man auf dem Canale Grande mit der stets überfüllten Vaporetto bis zum Markusplatz fahren. Auf dem
Wasser herrscht ein Verkehr wie auf einer stark befahrenen Großstadtstraße. |
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Schon von der Piazzale Roma entfaltet sich die Silhouette
der Stadt mit ihrer atemberaubenden Architektur und ihren grandiosen Kuppeln. Selbst unter dem bröckelnden Putz an den Fassaden der
Paläste, Villen und Kirchen ist Venedigs ehemaliger Reichtum noch zu erahnen. |
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Hier am Anleger S.Marco beginnt die Uferpromenade mit Anlegestellen für Gondeln und Wassertaxis. Hier werden auch die
Touristen von den Souvenirverkäufern empfangen. Im Hintergrund ankern Kreuzfahrerschiffe. |
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Der Markusplatz
San Marco
Die Basilika San Marco aus dem 9. Jahrhundert in ihrem venezianisch-byzantinischen Stil wird als eine der schönsten und
berühmtesten Kirchen der Welt hochgelobt. |
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Leider wird die sakrale Ausstrahlung durch die Menschenmassen vor und in dem Dom beträchtlich gestört.
Die SeufzerbrückeHinter dem Dogenpalast,durch einen Kanal getrennt, befindet sich das Gefängnis. Früher mussten die Gefangenen
die Brücke über dem Kanal benutzen, um an ihrer Gerichtsverhandlung teilnehmen zu können und das Strafmaß zu erfahren. Daher der
Name 'Seufzerbrücke'. |
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Die RialtobrückeDie Rialtobrücke ist eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt. Sie überspannt den Canal Grande in einem 28 Meter
weiten Bogen und ruht auf 12.000 Eichenpfählen. |
Bummeln durch Venedig
Murano
Abseits des touristischen Zentrums von Venedig gibt es 34 weitere Inseln in der Lagune. Sehenswert ist Murano mit
seinen weltberühmten Glasbläsern und Glaserzeugnissen.
Murano ist ein Klein-Venedig. Das System aus Wasserstraßen und Brücken ähnelt dem in Venedig. Ganz anders ist aber
das Leben auf dieser Insel. Es ist ruhiger und gelassener. Die Zahl der Touristen ist überschaubar.
Isola di San Michele
Von Weitem ähnelt die von einer großen Mauer eingefriedete Insel einem Hochsicherheitstrakt.
Tatsächlich dient die Insel als städtischer Friedhof.
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