Unterwegs in Europa

Durch das Herz Spaniens - Teil 3

Madrid

13 Real Monasterio de San Lorenzo de El Escorial

Die klösterliche Königsresidenz ist eines der repräsentativsten Baudenkmäler Spaniens aus der Zeit, als die spanische Krone sowohl Macht in Europa als auch die Herrschaft über den gesamten damals bekannten amerikanischen Kontinent besaß.
Stifter des Klosters war der spanische König Felipe (Philipp) II. Maßgeblich für die Gründung war aber sein Vater Kaiser Karl V., der stark auf die Geisteshaltung seines Sohnes eingewirkt hatte.
El Escorial entstand ab 1563 unter der Zusammenarbeit vieler Baumeister. Zwei Planer taten sich besonders hervor. Von Juan Bautista de Toledo stammen der Grundriss und der größte Teil der Pläne. Nach seinem Tod 1567 übernahm Juan de Herrera die Leitung der Bauarbeiten. Der letzte Stein wurde 1584 gelegt, die Ausgestaltung zog sich jedoch noch über einige Jahre hin.
Von Anfang an sollte die Residenz drei Funktionen erfüllen: - Das Kloster sollte Mönchen des Ordens des hl. Hieronymus Heimat werden. (Kaiser Karl V. hatte seine letzten Lebensjahre unter Hieronymitenmönchen verbracht.) Das Kolleg und das Seminar sollten die religiöse Funktion des Klosters ergänzen.
- Die Basilika sollte als Gruft für Kaiser Karl V., seine Gemahlin, seinen Sohn Philipp II., ihre Angehörigen und Nachkommen dienen, und die Mönche sollten dort für das Seelenheil der Königsfamilie beten.
- Der Palast sollte den König und sein Gefolge beherbergen.
Die Bibliothek sollte eine Bereicherung für alle Bewohner der Residenz sein.

Die zu Ehren des heiligen Laurentius errichtete Residenz El Escorial präsentiert sich in einer bis dahin in Spanien ungekannte architektonischen Strenge, „desornamentado“ (ungeschmückt) genannt.

El Escorial El Escorial El Escorial
El Escorial

Gesamtansicht*)

Nordwestliche Fassade

Südwestfassade

Ostfassade

El Escorial El Escorial El Escorial

Gartenanlage





Über dem Haupteingang des Klosters befinden sich das königliche Wappen und die Statue des hl. Laurentius.



Durch die Vorhalle, über der sich die Bibliothek befindet, gelangt man in den Hof der Könige, der von der Fassade der Basilika beherrscht wird. Die Statuen der sechs großen Könige von Juda stammen – wie der hl. Laurentius – von dem Baumeister Juan Bautista Monegro.

Blickfang der Kirche ist der prächtige Hochaltar, den Juan de Herrera mit koloriertem Marmor, Jaspis, vergoldeten Skulpturen und Gemälden schuf. Sieben Jahre arbeitete der italienische Silberschmied Jacoppo da Trezzo am Tabernakel. Die Gemälde malten Federico Zuccaro und Pellegrino Tibaldi. Das Holz für das Kreuz stammt von dem spanischen Schiff „Cinco Llagas“(Fünf Wunden).

El Escorial

*)

El Escorial

*)

Vor dem Hochaltar befinden sich die Kenotaphe Karls V. und Philipps II.

Links: Detail des Kenotaphes von Philipp II.

Philipp II. gründete die erste öffentliche Bibliothek Spaniens. 1619 verfügte er, man solle ihm von jeder neuen Publikation in seinem Reich ein Exemplar zukommen lassen. So zählte die Bibliothek bald etwa 40 000 Bücher und Manuskripte. Die prächtigen Deckengewölbe im Bibliothekssaal stammen von Pellegrino Tibaldi, die Regale wurden von Juan de Herrera entworfen.(rechts)

Die Absicht, El Escorial solle als Grabstätte der Könige Spaniens dienen, wurde erst nach dem Tode des Stifters verwirklich. Zwei Grüfte wurden gebaut: im 17. Jh. im Frühbarockstil das Pantheon der Könige und im 19. Jh. eklektisch das Pantheon der Infanten.(unten)

El Escorial

**)

El Escorial

*)

In diesem Mausoleum ruhen fast alle spanischen Monarchen von Karl V.bis zu Alfons XIII. Die Könige liegen zur Linken des Altars, Königinnen - wenn sie Mutter eines Thronerben waren - zur Rechten.

rechts: Sechste Kammer des Pantheons der Infanten

El Escorial

**)

Das kreisförmige Pantheon der Könige liegt unter dem Hochaltar der Basilika. Es ist mit grün-schwarzem Marmor und rotem Jaspis verkleidet und wurde mit vergoldeter Bronze dekoriert.

Das Pantheon der Infanten besteht aus neun Kammern, die unter der Sakristei und den Kapitelsälen liegen. Jede Kammer ist mit Marmor ausgekleidet und hat einen Altar.

Fremde Quellen (EL Escorial):
*)= Ansichtskarten
**)= "Besuchsführer Real Monasterio de San Lorenzo de El Escorial" [RS] 2009 ISBN: 978-84-7120-358-8

14 Segovia

Segovia

Malerisch auf einem Felsen zwischen dem Río Eresma und dem Río Clamores thront die Altstadt von Segovia. Die Stadt hat sich ihre Schönheit über die Jahrhunderte bewahrt. Nachdem bereits 1884 das Wahrzeichen der Stadt, der Aquädukt, zum Historisch-Künstlerischen-Denkmal erklärt wurde, später andere Gebäude wie der Alcazar folgten, wurde dieser Prozess 1985 durch die Erklärung der gesamten Stadt zum Weltkulturerbe durch die UNESCO gekrönt.

Der Aquädukt wurde in der zweiten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. von den Römern angelegt. Seine Länge beträgt 728 m und seine größte Höhe an der Plaza Azoguejo 28,90 m. Er besteht aus einem ersten Bogenwerk mit 75 Bögen, die allmählich immer größer werden.

Segovia Segovia

Um das stärkste Gefälle zu überspannen, beginnt dann das doppelte Bogenwerk mit insgesamt 88 Bögen. Innerhalb der Stadtmauern kommen noch einmal 4 einfache Bögen dazu. Der Aquädukt wurde aus trocken verbundenen Quadersteinen gebaut. Bis ins 19. Jh. hinein versorgte das bauliche Meisterwerk Segovia mit Wasser vom Río Frío.

Segovia Segovia Segovia

Der Palast des Grafen Alpuente stammt aus dem 16. Jh. Interessante Sgrafittoarbeiten und fein gearbeitete Fenster im spätgotischen Stil stechen besonders hervor.


Die treppenförmig angelegte Plaza Medina del Campo wird beherrscht von der Kirche San Martin. Ihre Anfänge liegen in vorromanischer Zeit: Der Grundriss ist ein griechisches Kreuz, dem man einen Kreuzarm, drei Apsiden und – später – die Vorhallen auf drei Seiten mit großartigen romanischen Kapitellen anfügte.

Mit dem Bau der Kathedrale Santa Maria wurde 1525 begonnen. Sie trat an die Stelle des Vorgängerbaus, der 1521 beim Volksaufstand in Kastilien unter Karl V. zerstört worden war. Einige Elemente der alten Kathedrale wurden in den neuen Bau eingesetzt, z.B. der Chor, der Kreuzgang und das Taufbecken.

Der vom Architekten Juan Gil de Hortanón konzipierte Sakralbau wird wegen seiner Stattlichkeit, Helle und Anmut der Linien auch „Dame der Kathedralen“ genannt. Der Innenraum besticht mit einem schwungvollen Deckengewölbe und Buntglasfenstern. Es gibt zwanzig Kapellen mit z. T. von großen Meistern gefertigten Kunstwerken.

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Der Hauptaltar



In der Kapelle „Capilla del Descendimiento“ ein „Cristo Yacente“ (liegender Christus) aus dem 17. Jh. von Gregorio Fernández

In der Kapelle „Capilla de La Concepción“ die „Inmaculada Concepción“ aus dem 17. Jh. von Alonso de Herrera

Segovia

Der Alcázar(links) wird bereits in Dokumenten aus dem 12.Jh. erwähnt, entfaltete seine ganze Pracht aber erst im Mittelalter. 1862 zerstörte ein Großfeuer während eines Orkans nahezu das ganze Gebäude. Die Rekonstruktion der Burg konnte aber erst 1940 – aufgrund widriger politischer Umstände – in Angriff genommen werden.

Segovia

Unterhalb des Alcázars steht die Iglesia de la Vera Cruz (rechts). Sie wurde von den Rittern des Templerordens gebaut und 1208 geweiht, heute ist sie Kirche des Malteserordens.

15 Im Penalara-Bermassiv

Segovia Segovia

Das Bergmassiv Penalara erstreckt sich über 5,8 km - vom Cotos-Pass (1830 m) bis zum Pass von Los Neveros (2096 m). Es bildet die Grenze zwischen Kastilien-León und der Autonomen Gemeinschaft Madrid.

Am 13. Mai !!! werden wir auf seinen Höhen vom Schnee überrascht.

16 Madrid

Madrid

Wir beginnen unsere Stadtbesichtigung im Museo del Prado. Den klassizistischen Bau entwarf Juan de Villanueva 1785 im Auftrag von Carlos (Karl) III. 1819 wurde der Prado als Museum eröffnet und gehört seitdem zu den berühmtesten Gemäldegalerien der Welt.

Madrid

Der Prado besitzt über 9000 Gemälde, von denen rund 2300 ausgestellt werden. Hinzu kommt eine bedeutende Skulpturensammlung. Eine überragende Stellung nimmt die Sammlung spanischer Meister des 12. bis 19. Jh. ein – mit zahlreichen Meisterwerken weltbekannter Künstler: El Greco, Ribera, Zurbarán, Murillo und besonders Velázquez (linkes Bild) und Goya (rechts außen). Von den beiden zuletzt genannten Künstlern besitzt der Prado die großartigste Sammlung der Welt, was die den beiden Malern errichteten Denkmäler im Außenbereich des Museums erahnen lassen.

Madrid Madrid

Mehrere Museumsbesuche wären nötig, unser Zeitplan lässt aber nur einen kleinen Einblick zu. Deshalb beschränken wir uns auf wenige ausgewählte Werke:

El Greco
geb. 1541 in Candia (Kreta)
gest.1614 in Toledo

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Die Verkündigung*)
1597-1600

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Anbetung der Hirten*)
1612-14

Jusepe de Ribera
geb. 1591 in Játiva
gest.1652 in Neapel

Madrid

Das Martyrium des hl. Philipp*)
1639

Francisco de Zurbarán
geb. 1598 in Fuente de Cantos
gest.1664 in Madrid

Madrid

Stillleben*)
1635-40

Diego Velázquez
geb. 1599 in Sevilla
gest.1660 in Madrid

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Der Triumph des Bacchus*)
1628-1629

Don Gaspar de Gazmán*)
um 1634

Die Familie Philipps IV.*)
1656

Bartholomé Esteban Murillo
geb. 1617 in Sevilla
gest.1682 in Sevilla

Madrid

Die hl. Familie mit dem Vögelchen+)
1650

Francisco de Goya
geb. 1746 in Fuendetodos

gest.1828 in Bordeaux

Madrid Madrid

Die nackte Maja*)
1797-1800

Die bekleidete Maja*)
1800-05

Die Gräfin von Chinchón*)
1800

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Zwei Alte beim Essen*)
1821-23

Madrid

Unser nächster Besichtigungsschwerpunkt ist der Palacio Real. Der Königspalast erhebt sich genau an der Stelle des ursprünglichen maurischen Alcázars, der Ende des 9.Jh. zur Zeit des Emirats von Muhammad I. als Bollwerk zur Verteidigung der Gebiete im Norden Toledos errichtet worden war. Nach der christlichen Eroberung 1085 wurde die Festung Gästehaus für königliche Staatsgäste. Nach größeren Umbauten 1561 residierte hier Philipp II., bis er 1584 ins fertiggestellte El Escorial umziehen konnte. Weihnachten 1734 – während der Amtszeit von Philipp V. – brannte der Alcázar ab. Philipp V. beschloss unmittelbar nach dem Löschen des Brandes, einen neuen Palast in Madrid errichten zu lassen. Er sollte als Zeichen des Fortbestandes der Monarchie am gleichen Ort erbaut werden, nur pompöser – nach dem Vorbild von Versailles. Bereits Anfang 1735 berief Philipp V. den italienischen Baumeister Filippo Juvarra nach Madrid. Dieser entwarf ein großartiges Projekt mit immenser horizontaler Ausdehnung, das eher für eine Ebene gedacht war. Nach Juvarras Tod 1736 wurde der Turiner G.B. Sacchetti beauftragt, den Entwurf des Meisters an das Terrain des alten Palastes „anzupassen“. Die Bauarbeiten dauerten schließlich 26 Jahre. Bis zur Abdankung Alfonsos XIII. 1931 war das Schloss Wohnsitz der königlichen Familie. Der heutige Monarch lebt im Schlösschen La Zarzuela vor der Stadt und nutzt den Palacio Real nur zu Staatsempfängen.

Wir nähern uns der Anlage von der Plaza de Oriente mit Prachtbauten wie dem Opernhaus Teatro Real (1) und Firstclass-Hotels (2). In der Mitte des Platzes erhebt sich die Reiterstatue Philipps IV.(3) des italienischen Bildhauers Pietro Tacca. Von hier hat man einen schönen Blick auf den grandiosen Königspalast.

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(1)

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(2)

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(3)

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Der Zugang zum Königspalast erfolgt über die Plaza de la Armería. Auf diesem Platz zwischen der Kathedrale Nuestra Senora de la Almudena und dem Palacio Real fanden Militärparaden statt und wurde dem König Ehre erwiesen. Heute kann man hier am ersten Mittwoch jeden Monats um 12 Uhr die Wachablösung beobachten.

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Der Thronsaal enthält noch das Originaldekor aus der Zeit von Karl III. Die riesigen Spiegel stammen aus der königlichen Glashütte La Granja.

Der prächtige Speisesaal entstand 1879. Alfons XII. wollte einen wirklich beachtlichen Saal haben, in dem man Galadiners für weit mehr als hundert Personen abhalten konnte.

Wände und Decken des Porzellankabinetts ließ Karl III. vollständig mit in Weiß- und Grüntönen gehaltenen, mit Kranzornamenten und Putten geschmückten Porzellanplatten aus der Buen-Retiro-Manufaktur auskleiden.

Am zweiten Tag starten wir unsere Besichtigungstour im Estadio Santiago Bernabeú, im Stadion des mehrfachen Europacup-Gewinners Real Madrid. Es wurde 1950 erbaut und seither mehrfach modernisiert und so erweitert, dass es 80 000 Zuschauern Platz bietet.

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Danach geht es mit dem Bus durch die Stadt. Demonstrationen verhindern die Besichtigung der Altstadt.

Wir kommen u.a. vorbei:

- an der Plaza de Toros de Las Ventas. Las Ventas gilt als eine der schönsten Stierkampfarenen Spaniens. In dem im Neo-Mudéjar-Stil errichteten Bau aus dem Jahr 1929 finden von Mai bis Oktober regelmäßig Stierkämpfe statt.

Vor der Arena erinnern Denkmäler u.a. an den Matador Antonio Bienvenida.

Wir kommen auch an der Plaza de Cibeles (im Hintergrund die Banco de Espana) vorbei.

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Der Bahnhof Estación de Atocha:
Der Bahnhof (Ende des 19.Jh.) ist eine der ersten Madrider Großkonstruktionen aus Glas und Eisen. In den 1990er Jahren wurde ein Palmengarten angelegt. Nach Atocha kommen Züge aus Portugal, Süd- und Westspanien sowie die Hochgeschwindigkeitszüge der AVE aus Sevilla, Córdoba, Zaragoza, Toledo und Barcelona.

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Fremde Quellen (Madrid):
*)= "Museumsführer des Prado" ISBN:978-84-8480-186 o.J.
**)= "Museumsführer Palacio Real de Madrid" [RS] 2009
ISBN:978--84-7120-296-3

17 Toledo

Die Stadt am Tajo besitzt ein reiches historisches Erbe. Bereits die Römer errichteten an der Stelle des heutigen Alcázars ein Kastell. Die Westgoten kamen im 6. Jh., die Araber fielen im 8. Jh. ein. 1085 ging die Stadt endgültig in christliche Hände über. Im Mittelalter entwickelte sich die Stadt zu einem Schmelztiegel der Kulturen. „Toledo der drei Kulturen“ wurde die Zeit des friedlichen Zusammenlebens von Juden, Moslems und Christen genannt. Diese Zeit endete, als 1492 die Vertreibung der Juden und 1502 die der Mauren verfügt wurde. Später war Toledo einer der Mittelpunkte der spanischen Renaissance, ihr Name wird noch heute unlösbar mit dem Maler El Greco in Verbindung gebracht.
1987 erklärte die UNESCO die großartige Gesamtanlage aus Baudenkmälern unterschiedlicher Epochen zum Weltkulturerbe.

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Unsere Besichtigungstour beginnt auf der Terrasse eines Hotels hoch über dem Tajo. Von hier haben wir einen herrlichen Panoramablick auf Toledo: auf bunt zusammengewürfelte braune Häuser, auf die daraus hervorragenden Baudenkmäler wie den Alcazar, die Kathedrale, die Kirche San Juan de los Reyes und die zahlreichen eleganten Türme im Mudéjarstil.

Toledo gehört zu den wenigen Städten auf der ganzen Welt, deren lokales Handwerk weltweit Anerkennung fand. Am repräsentativsten sind dabei die Gewerbe rund um den „Toledaner Stahl“ wie Schmiedekunst, Waffen- und Rüstungsherstellung und Damaszierung.
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Toledo

Das im 14.Jh. als Mauerturm errichtete Sonnentor (links) erfüllte zwei Funktionen. Es verband die Stadt innerhalb der Mauern und die Vorstadt mit der Kirche Santiago del Arrabal. Außerdem erfüllte es militärische Aufgaben.

Toledo

Unser Rundgang durch die Altstadt beginnt im von Kardinal Mendoza im 16. Jh. gegründeten Santa-Cruz-Hospital für Findelkinder, dem heutigen Santa-Cruz-Museum. Die Hauptfassade mit ihren beiden Skulpturengruppen ist ein prächtiges Beispiel des spanischen Platereskenstils. Die vier Haupttrakte des Baus über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes sind den schönen Künsten mit den Schwerpunkten Mittelalter und Renaissance gewidmet. Hier gibt es u.a. eine reiche Wandteppichsammlung, Möbel und Waffen aus dem 16. Jh., Kruzifixe aus Elfenbein …und vor allem die Gemäldesammlung von spanischen Malern des 16. Und 17. Jh.. Unter den rund zwanzig – z.T. nur zugeschriebenen – Arbeiten El Grecos befindet sich auch eines seiner letzten Bilder, „Mariä Himmelfahrt“ von 1613.

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Hauptfassade des
Santa-Cruz-Museums

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El Greco:
Mariä Himmelfahrt

Wandteppichsammlung

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Archäologische Kostbarkeiten sind im „Edlen Kreuzgang“ und in einem Untergeschoss zu finden. Vervollständigt wird das Museum durch eine Auswahl kunsthandwerklicher Arbeiten im Mudejarstil und Fliesen.

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Wir bummeln über die Plaza de Zocodover, Toledos lebendiges Zentrum seit über tausend Jahren.

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Auf seiner östlichen Seite befindet sich der Arco de la Sangre (Blutbogen). Mitglieder der ehemaligen Laienbrüderschaft Cofradía de la Sangre spendeten den zum Tode Verurteilten, die auf dem Platz hingerichtet wurden, in ihren letzten Minuten Trost.

Durch die Calle Comercio und die Calle Hombre de Palo geht es weiter. Beide Straßen sind für die bevorstehende Fronleichnamsprozession mit Sonnensegeln geschmückt.

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Wir kommen zum Rathausplatz, der Plaza del Ayuntamiento. Herausragende Gebäude am Platz sind das Rathaus, der Erzbischöfliche Palast und … die Kathedrale.

Schon im 7. Jh. stand hier eine Kirche. 1226 begann man nach Plänen von Martín und Petrus Petri mit dem Bau der heutigen Kathedrale, die letzten Gewölbe wurden erst 1493 fertig. Den letzten großen architektonischen Eingriff wagte Narciso Tomé mit der „Transparente“. Tomé hatte den Auftrag, der Altarkapelle mit dem Allerheiligsten mehr Licht zuzuführen. Er ließ eine Öffnung in der Wölbung herstellen, durch die mitten im Halbdunkel die Sonne hineinscheint und die zahlreichen Figuren aus Marmor, Jaspis und Bronze im großen Altarbild erhellt.

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Das Hochaltarretabel ***), entstanden Ende des 15. Jh., zeigt Szenen aus dem Leben Jesu.









Das Chorgestühl *) gilt als eines der bedeutendsten Zeugnisse der kastilischen Renaissance. Die Schnitzarbeiten am unteren Teil sind von Rodrigo Alemán und stellen die Eroberung Granadas dar, der obere Teil von Felipe Vigarny und Alonso de Berruguete zeigt Personen aus dem Alten Testament.

Das Juwel des Kirchenschatzes ist die Prozessionsmonstranz *)(1517-1524). Die mehr als drei Meter hohe Monstranz aus massivem Silber, Gold und Edelsteinen wird bei der Fronleichnamsprozession durch Toledos Straßen getragen.



In der Sakristei befindet sich das Museum der Kathedrale. Hier ist u.a. El Grecos – extra für die Kathedrale gemalte – Werk „Entkleidung Christi“ *) (1575-1577) über dem Marmoraltar zu sehen. Dieses Gemälde gilt zusammen mit dem …




„Begräbnis des Grafen Orgaz“ **) (1586-1588) zu den Höhepunkten in El Grecos Schaffen. Letzteres ist in der Iglesia de Santo Tomé zu bewundern. Der Graf stiftete einen Großteil der Baukosten der heutigen Kirche aus dem 14. Jh. Als Dank und zu Erinnerung an Orgaz gab ein Gemeindepriester das Gemälde in Auftrag.

Wir wandern weiter zum ehemaligen Judenviertel.

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Das Museo de El Greco können wir nur von außen betrachten, es ist geschlossen. Ob das zum Museum umfunktionierte Haus Wohnhaus El Grecos war, ist nicht bekannt.(links)
Die im maurischen Stil erbaute Sinagoga de Santa Maria la Blanca aus dem 12. Jh. war die erste und größte von ursprünglich acht Synagogen. Sie und die Synagoga del Tránsito blieben trotz Judenvertreibung in wechselvoller Geschichte erhalten, beide wurden aber umgestaltet. (rechts)

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Das Kloster San Juan de los Reyes, sein Bau wurde vom Katholischen Königspaar 1476 zur Erinnerung an den Sieg über die Portugiesen bei Toro in Auftrag gegeben.

An der Puente de San Martin, Fußgängerbrücke über den Tajo, endet unser Bummel durch Toledo.

Fremde Quellen (Toledo):
*)= Ganz Toledo ISBN 978-84-378-2030-9
**)= Ansichtskarte
***)= paradoxplace.com

18 La Mancha

und weiter nach Andalusien

Die Region Kastilien - La Mancha gehört nicht zu den bevorzugten Reisezielen Spaniens. Dabei hat auch dieser Landstrich seinen besonderen Reiz: flache oder leicht hügelige ockerbraune Ebenen voller Olivenhaine, Weizenfelder und Weinberge vor endlosem Horizont, dazwischen auf Felsen thronende Burgen und tiefe Schluchten.

La Mancha

Bekannt ist Kastilien - La Mancha vor allem aber durch Miguel de Cervantes Romanheld Don Quichotte: Der leicht närrische Alte hält sich für einen Ritter. Mit seinem Knappen Sancho bricht er in die weite Welt auf, um Abenteuer zu bestehen, kommt aber aus seiner Heimat La Mancha nie heraus. Bei einem seiner irrwitzigen Abenteuer hält Don Quichotte einige Windmühlen für gefährliche Riesen mit schauderhaft langen Armen.

La Mancha

Die durch Don Quichotte bekannten Windmühlen sind das Hauptmerkmal des Städtchens Campo de Criptana. Zehn der ursprünglich 32 Windmühlen recken sich direkt oberhalb der weiß getünchten Häuser in den Himmel.
Anders in Consuegra: Auf einem Hügelkamm stehen ein Dutzend Windmühlen und eine Burg aus dem 13. Jh. aufgereiht wie Perlen auf einer Kette.

La Mancha

Für die Fahrt nach Cordoba in Andalusien bieten sich zwei Routen an: eine einfache vorwiegend vierspurige autobahnähnliche Trasse und eine anspruchsvolle über zumeist schmale, kurvenreiche Straßen durchs Gebirge.

Wir wählen die Gebirgsroute. Sie führt über drei Pässe um etwa 950 m über NN. Die Landschaft mit Bergen und Seen hat ihren eigenen Reiz.

La Mancha La Mancha

Die Vegetation reicht von Olivenhängen bis zum Hochwald. Dazwischen erstrecken sich weite Flächen mit Hibiskus, Mohn und Ginster. Ein großer Teil der Route führt durch den Nationalpark Sierra de Andujar. Hier sind Luchse ausgesiedelt worden. Deshalb dürfen wir über eine Strecke von fast 50 km nur 40 km/h fahren, um Kollisionen mit den Tieren zu vermeiden.

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Impressum

Vorwort

Teil I

(Barcelona, Montserrat, Santa Maria de Poblet, Pamplona)

Teil II

(Yuso und Suso, Santo Domingo de Silos, Burgos, Valladolid, Salamanca, Ávilla)

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Teil IV

(Cordoba, Sevilla, Jerez de la Frontera, Granada, Sierra Nevada)