Unterwegs in Europa

Durch das Herz Spaniens - Teil 1

Von Katalanien über Aragon ins Baskenland

1 Barcelona

Wir fahren zuerst auf den 213 Meter hohen Montjuic.

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Der Berg erhebt sich über dem Hafen im Süden der Stadt. Er ist Barcelonas größtes Erholungsgebiet. Für die Olympischen Sommerspiele 1992 wurde er umfassend umgestaltet und erhielt viele Sportanlagen.
Hier oben liegt uns die gesamte Stadt zu Füßen.

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Zurück in der Stadt besuchen wir zuerst den Stadtteil Eixample.
Als die Stadtoberen 1854 entschieden, die mittelalterliche Stadtmauer abreißen zu lassen, um Barcelona erweitern zu können, entwickelte sich in diesem neuen Stadtteil schon bald ein neuer Baustil: der spanische Jugendstil, hier der 'Modernisme' genannt. Die innovativsten Architekten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. entwarfen in diesem Stil zahlreiche Wohnhäuser und öffentliche Gebäude.

Antoni Gaudi (1852-1926) gilt als der wichtigste Künstler des katalanischen Modernisme. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Wohnhaus Casa Milà (1906 – 1910).

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Gaudis berühmtester Bau ist die Kirche Sagrada Família. Als er 1883 den Auftrag bekam, die ein Jahr vorher begonnene neogotische Kathedrale fertigzustellen, änderte er alle Pläne. Er gab sein ganzes Vermögen für sein ungewöhnliches Bauwerk aus, außerdem sammelte er Spenden bei Barcelonas Großbürgern. Er improvisierte ständig. 14 Jahre lebte Gaudi auf der Baustelle. Bis zu seinem Tod 1926 wurde nur die Weihnachtsfassade fertiggestellt – etwa ein Zehntel des Projekts.

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Nur durch öffentliche Spenden und die Eintrittsgelder der Besucher finanziert sind nach Gaudis Plänen heute, weit über hundert Jahre später, drei Viertel der Kirche vollendet. Die Sagrada Família wird häufig „Buch aus Stein“ genannt, da jedes Detail ein biblisches Ereignis oder einen Aspekt des christlichen Glaubens darstellt. Die zwei Hauptfassaden zeigen zwei entscheidende Ereignisse der Bibel: Weihnachten (die Geburt Jesu) an der Ost- und Ostern die Passion Christi) an der Westfassade.

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Die Ausschmückungen an der Weihnachtsfassade sind um drei Portale angeordnet und widmen sich dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe. Skulpturen am Glaubensportal zeigen u.a. den Besuch Marias bei Elisabeth, Jesus im Tempel und (darüber) Simeon mit dem Jesuskind auf den Armen im Tempel. Über dem Hoffnungsportal sind die Flucht nach Ägypten und der Kindermord von Bethlehem zu sehen.

Über dem Liebesportal werden die Geburt Jesu, die Anbetung durch die Hirten und die Heiligen Drei Könige und die Verkündigung und Krönung Marias dargestellt. Darüber hinaus sind viele christliche Symbole wie Tauben und ein überdimensionaler Weihnachtsbaum an der Fassade zu entdecken.

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Die Passionsfassade wurde zwischen 1986 und 2000 von dem katalanischen Bildhauer Josep Maria Subirachs vollendet. Die ziemlich düstere Fassade mit den sehr eckigen Skulpturen ist sehr umstritten. Die Kritiker – federführend dabei die Kunstkritikerin Maria del Mar Arnús – verurteilen sie als Stilbruch. Insgesamt gibt es zwölf Skulpturengruppen in drei Ebenen.

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In der ersten Gruppe werden das Letzte Abendmahl, die Festnahme im Garten Gethsemane und der Judaskuss dargestellt. Das Zauberquadrat neben Jesus ergibt waagerecht, senkrecht und diagonal immer die Zahl 33, das Alter Jesu zum Zeitpunkt seines Todes.

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Die zentrale Skulpturengruppe stellt eine Szene dar, die nicht der Bibel entnommen ist: Veronika reicht Christus ein Tuch, damit er sich Schweiß und Blut damit abwischen kann. Als Jesus das Tuch zurückgibt, ist ein Abdruck seines Gesichtes darauf. Rechts davon weinen Maria, Maria Magdalena, und Maria, die Mutter von Jakobus und Josef. Simon von Cyrene wird von den Römern gezwungen, das Kreuz aufzuheben. Links sitzt ein Römer auf seinem Pferd. Er wartet darauf, mit seiner Lanze Jesus‘ Seite durchbohren zu können. Die größte Skulptur zeigt Christus am Kreuz. Links davon schachern drei Soldaten um die Kleidung von Jesus. Rechts wird der Leichnam Jesu gesalbt und ins Grab gelegt.

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Bevor wir die Kirche verlassen, werfen wir noch einen Blick auf die Nordseite der Sagrada Familia.


Unser nächstes Ziel ist die Altstadt von Barcelona mit dem Barri Gòtic. Es wird von einem Netz enger Gassen wie der Carrer del Bisbe durchzogen.

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An der Placa del Rei befindet sich der Königspalast Palau Reial, in dem Fernando und Isabel Kolumbus empfingen, als er 1493 von seiner Entdeckungsreise in die Neue Welt zurückgekehrt war.

Ebenfalls an der Placa del Rei befindet sich der Palau del Lloctinent. Er hat eienen schönen Innenhof und im Treppenhaus eine wunderbare Holzdecke.


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Im Herzen des Barri Gòtic steht die gotische Kathedrale. Sie wurde ab 1298 unter Jaume II auf den Grundmauern eines römischen Tempels und einer maurischen Moschee erbaut. Vollendet wurde sie erst Ende des 19. Jh. mit der Errichtung der Hauptfassade. Das Innenschiff der Kathedrale mit seinen 28 Seitenkapellen zwischen den Säulen ist das einzige im Stil der katalanischen Gotik. Das Chorgestühl aus dem 15. Jh. ist mit den Wappen europäischer Königshäuser bemalt.

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Von der Placa Ramon Berenguer mit dessen Reiterstandbild hat man einen Blick auf den am besten erhaltenen Teil des Königspalastes, und zwar auf die Capella Reial de Santa Àgata aus dem 14. Jh.

Am nächsten Tag besuchen wir Barceloneta. Seit den Olympischen Spielen 1992 lockt Barcelonas Stadtstrand die Menschen in das einst verschlafene Fischernest. Das Viertel wurde grundlegend saniert und gestrichen – und die Fassaden in Barcelonetas ehemals dunklen Nebenstraßen leuchten wieder in alter Pracht.
Am fünf Kilometer langen Sandstrand ist viel Betrieb. Mittendrin steht das „Haus“ von Rebecca Horn.

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2 Montserrat

38 Kilometer von Barcelona entfernt erhebt sich mitten in Katalonien das Bergmassiv von Montserrat. Dieses Gebirge mit einer Länge von 10 km und einer Breite von 5 km hat sich im Laufe von Jahrmillionen durch die geologische Evolution herausgebildet. Es entstand aus Sänden, Lehmen und einem Kieselkonglomerat, das durch einen kalkigen, harten und festen Naturzement zusammengehalten wird. Sonne, Regen, Frost und Wind formten das Profil, dem das Gebirge seinen Namen „zersägtes Gebirge“ (mont serrat)verdankt.

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Die besondere Lage des Gebirges, seine schroffen Formen und die ruhige Umgebung zogen schon früh Christen an, die dort ein von Gebet und Buße bestimmtes Leben führen wollten. Im 9. Jh. wurde erstmals eine Kapelle erwähnt, im 11. Jh. das Kloster gegründet, geführt nach den Regeln des heiligen Benedikt.

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In den folgenden Jahrhunderten erlebte das Kloster eine wechselvolle Geschichte. Einschneidendes Ereignis war 1811 die Ermordung der Mönche und die Zerstörung des Gebäudekomplexes durch Napoleons Truppen. 1844 begann der langwierige Prozess des Wiederbeginns und Wiederaufbaus. Der Spanische Bürgerkrieg 1936-39 richtete nur sehr geringe Schäden an, weil die autonome Regierung Kataloniens das Kloster zum Symbol katalanischer Kultur machte. Noch heute leben im Kloster Benediktinermönche.

Abt Oliba, der Gründer des Klosters (etwa 1025) (links)

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Der gotische Kreuzgang (1477) besitzt zwei Geschosse, eins mit Spitzbögen, eins mit Korbbögen. Die Kapitelle sind besonders ausgestaltet und zeigen z.B. einen Mann mit dem Körper eines Fabeltieres. Zwischen den Bögen sind Männer- und Frauenköpfe dargestellt, die die verschiedenen Gesellschaftsschichten repräsentieren. Auf einem Kragstein halten zwei Engel das Wappen von Montserrat (Säge und „zersägtes“ Gebirge).

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Nach dem Bürgerkrieg 1936-39 entstanden die moderne Hauptfassade und der Klosterturm nach Plänen des Architekten Francesc Folguera. Die Reliefdarstellungen an den drei Balkonen fertigte der Bildhauer Joan Rebull. Die von Francesc de P. Villar Lozano im Stil der Neorenaissance entworfene Fassade der Basilika wurde 1900/01 errichtet. Die Brüder Agapit und Venanci Vallmitjana schufen die Skulpturen von Christus und den Aposteln.

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Das Kircheninnere ist unter den katalanischen Baudenkmälern ziemlich einzigartig und repräsentiert den Übergang von der Gotik zur Renaissance. Der obere Teil des Altarraums gibt den Blick auf den 1947 gestalteten Thronsaal mit der Madonna von Montserrat frei. Die kleine Holzstatue La Moreneta („Die Dunkelbraune“) ist tagtäglich Ziel katalanischer Pilger, seit die Madonna 1881 zur Schutzpatronin von Katalonien erklärt wurde.

Detail des Gewölbes im Mittelschiff.

Die Kapelle mit dem Allerheiligsten wurde 1977 renoviert. Der scheinbar schlichte Altar weist einen großen ikonografischen Reichtum auf. Der auferstandene Christus wird repräsentiert durch sein Gesicht im Negativ, die Hände und Füße mit den Malen der Nägel und die in seiner Seite klaffende, durch den Lanzenstoß verursachte Wunde. Den Tod symbolisiert ein Oberschenkelknochen an der Altarfront (auf dem Bild nicht mehr zu sehen).

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3 Kloster Santa Maria de Poblet

Von den drei in Katalonien als „Zisterzienserdreieck“ bekannten Zisterzienserklöstern Santes Creus, Vallbona de les Monges und Santa Maria de Poblet ist Poblet das erste und bedeutendste. In der Talsenke Conca de Barberà – zwischen Tarragona und Lérida gelegen – gründete der Graf von Barcelona Ramón Berenguer IV 1150 nach der Rückeroberung des katalanischen Territoriums von den Mauren das Kloster Hortus Populeti, das Kloster von Poblet. Nach einer kurzen provisorischen Periode begann man mit Hilfe von König, Adel und Volk ein Kloster großen Ausmaßes zu bauen. Im Mittelalter wurde die Abtei mit einer Befestigungsmauer umgeben. Nach Kriegen gegen Frankreich (1793-95) und Napoleon (1808-14) wurde das Kloster 1835 von der republikanischen Regierung gewalttätig aufgelöst. (Die Reaktionäre der Karlistenkriege führten ein Gefecht gegen den liberalen Geist des 19. Jh.) Die Abtei wurde geplündert und durch Feuer schwer beschädigt. Ein Jahrhundert später -1930- begann man mit der Restaurierung, 1940 kehrten die Mönche zurück.

Der Klosterkomplex gliedert sich in drei klar umrissene Bereiche, in denen man sich, je weiter man geht, immer mehr von der Außenwelt entfernt und sich andererseits dem Geistigen öffnen kann.

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Der erste Bereich ist erst vor wenigen Jahren wiederhergestellt worden. Die meisten Gebäude sind modern, passen sich aber früheren mitbenutzten Bestandteilen stilistisch an. Diesen Bereich verlässt man durch das Vergoldete Tor.

Hinter dem Tor weitet sich der Blick. Man kommt auf einen großen Platz. Im Hintergrund ist der dritte Bereich - das eigentliche Kloster mit seiner barocken Kirchenfassade- zu sehen. In diesen dritten Bereich gelangt man durch das Königliche Tor (links von der Kirche).

Die Abteikirche mit ihren drei Schiffen wurde zwischen 1166 und 1198 gebaut, ist 85 m lang und im Mittelschiff 28 m hoch. Sie ist eine typische Zisterzienserbasilika, schmucklos und trotzdem großartig und schön.

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Hinter dem steinernen, von romanischen Säulen getragenen Altar füllt ein Alabaster-Altarbild die Apsis. Es wurde von dem valencianischen Bildhauer Damià Forment 1527-29 gefertigt und gilt als das erste wichtige Altarwerk der Renaissance in Katalonien. Mittelpunkt des Altarbildes ist Maria, die Patronin des Klosters.

Eine Besonderheit der Abteikirche sind die Königlichen Gräber. Um 1340 ordnete Peter der Zeremoniöse an, Gräber für die beiden Könige Alfons I und Jakob I, die zuvor in Poblet begraben waren, sein eigenes, das seiner Ehefrauen und auch seiner Nachfolger im Kreuzschiff der Basilika zu bauen. So ruhen von den dreizehn Königen Aragons und Grafen Barcelonas (12.-15.Jh.) acht in der Abteikirche, zusammen mit sechs Königinnen und zahlreichen Infanten und Prinzen:

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Alfons I


Johann I
Violante de Bar

Johann II
Johanna Enriquez

Martin I der Menschliche

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Der Hauptkreuzgang mit Brunnen aus dem 12./13. Jh. bildet das Zentrum des Klosters, um das alle Räume des Gemeindelebens angeordnet sind. Die romanischen Kapitelle sind mit schön gearbeiteten Voluten verziert.

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Das Dormitorium, eine 87 Meter lange Galerie, stammt aus dem 13. Jh. Heute wird nur noch eine Hälfte von den Mönchen als Schlafsaal genutzt.

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Weinkeller

4 Auf dem Weg von Zaragoza nach Pamplona

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Unwirtliche Landschaft nahe Zaragoza in der Provinz Aragón (links)

Nach einem trostlosen Abschnitt entlang der Straße zwischen Zaragoza und Huesca wird die Landschaft am Río Gallego nördlich von Ayerbe wieder interessant.

Die Straße führt durch ein schluchtartiges Tal. Bei Riglos ragen riesige rote, von der Erosion geformte Felstürme in den Himmel, von den Einheimischen Los Mallos (die Hammer) genannt.
Ein kurzer Abstecher von der Hauptstraße führt zu dem malerisch gelegenen Dorf Agüero.(unten rechts)

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Im Osten der Provinz Navarra liegt der kleine Ort Javier mit dem Castillo de Javier. In dem Schloss aus dem 13. Jh. wurde 1506 Francisco Javier geboren, Schutzheiliger Navarras, Missionar und Mitbegründer des Jesuitenordens. (Das Schloss wird heute als Jesuitenkolleg genutzt.)

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5 Pamplona

Die Gründung der Stadt soll auf den römischen Feldherrn Pompeius Magnus zurückgehen, der im Winter 75 v. Chr. während seines Feldzuges gegen Sertorius die Siedlung Pompaelo errichten ließ. Den Römern folgten im 5. Jh. die Westgoten und dann für kurze Zeit die Mauren. Karl der Große ließ die Stadt 778 auf seinem Rückzug von Zaragoza zerstören, weil er keine befestigte Stadt im Rücken haben wollte. Unter Sancho III nahm Pamplona im 11. Jh. einen großen Aufschwung. Die Lage am Jakobsweg sicherte der Stadt ihren Wohlstand. Jedoch gab es über Jahrhunderte immer wieder dynastische, politische und kulturelle Bestrebungen und Spannungen. Aber die Einwohner von Pamplona wehrten sich vehement gegen alle Eroberer. Die heutige Iglesia de San Lorenzo wurde im 18. Jh. auf den Fundamenten einer im 14. Jh. zerstörten Kirche im neoklassizistischen Stil erbaut. Von besonderem „sentimentalem“ Wert für die Einwohner von Pamplona aber ist die angebaute Kapelle San Fermín. San Fermín war der erste Bischof der Stadt und ist heute – zusammen mit San Saturnino – Schutzpatron von Pamplona.

In der Kapelle steht eine Reliquienbüste aus dem 15. Jh., eine halbhohe Skulptur aus Holz und vergoldetem Silber mit einem rotgoldenen Umhang. Jedes Jahr wird am 7. Juli, dem Tag des San Fermín, diese Reliquienbüste in einer Prozession durch die Straßen der Stadt getragen und mit Liedern, Gebeten und Tänzen verehrt. Angegliedert ist eine kleine kirchliche Schatzkammer.

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Die Iglesia San Saturnino aus dem 12. und 15. Jh. war lange Zeit das religiöse Zentrum der Stadt. Außerdem hatte sie für die Anwohner eine bedeutende militärische Verteidigungsfunktion. Der gotische Bau ist mit einer Vorhalle ausgestattet. Auf dem Platz davor soll Bischof Saturnino 40 000 Heiden getauft haben.

Einer von vielen Wegweisern am Jakobsweg







Auf der Fassade des Rathauses vermischen sich spätbarocke Stilelemente mit dem Neoklassizismus des 18. Jh. Der Rest des Gebäudes stammt aus dem 19. Jh.




Während der Fiesta de San Fermín vom 6.-14. Juli wird jeden Morgen um acht Uhr vom Hauptbalkon des Rathauses eine Rakete abgefeuert, die den Encierro ankündigt. Dann rasen sechs Kampfstiere, von sechs zahmen Ochsen angeführt, die knapp 850 m von ihren Stallungen an der Plaza de Santo Domingo am Rathaus vorbei zur Plaza de Toros. Ihnen voraus rennen die „Mozos“, junge Männer mit Zeitungen in der Hand, mit denen sie die Stiere zu berühren versuchen, um sich so ihren Mut – mit entsprechendem Adrenalinstoß – zu beweisen. Jedes Jahr gibt es bei diesen Encierros Verletzte, mitunter aber auch Tote. Zum Abschluss des einwöchigen Volksfestes erklingt vom Balkon das Lied „Pobre de mí“. Ernest Hemingway hat die Fiesta de San Fermín mit ihren Encierros durch seinen Roman „Fiesta“ („The Sun also Rises“) weltbekannt gemacht.

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Die Kathedrale Santa María mit Kreuzgang, Refektorium und Küchengebäude wurde im 14./15. Jh. an der Stelle errichtet, wo einst ein römischer Tempel stand [1]. Hinter der neoklassizistischen Kirchenfassade verbirgt sich ein schlichtes gotisches Gotteshaus [2], in das das Licht durch Fenster mit Scheiben aus dem 16. Jh. und aus jüngerer Zeit fällt. Im Mittelschiff befindet sich das aus Alabaster gearbeitete Grab des Navarrenkönigs Karls III des Edlen und seiner Gemahlin Leonor de Trastámara [3]. Im Altarraum thront unter einem neogotischen Baldachin die Königliche Jungfrau Maria, eine romanische Holzfigur mit Silberverkleidung aus dem 12. Jh.[4] (Das Jesuskind stammt aus dem 17. Jh., der Thron wurde im 18. Jh. erneuert.)

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Der Kreuzgang (1280 – 1375) ist von wunderschöner gotischer Harmonie.




Am Portal zur Kathedrale befindet sich die Skulptur Maria die Beschützerin von 1335

seitlich davon das Gesicht einer Marktfrau, die täglich Maria besucht haben soll.




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Den Mittelpunkt der Stadt bildet die große Plaza del Castillo. In der Südwestecke tagt im 1847 erbauten Palacio de Navarra der Provinziallandtag. (links)


Auf der anderen Seite des Platzes befindet sich das legendäre Café Iruna. Seit Ernest Hemingway 1923 erstmals nach Pamplona gekommen war, kehrten er und seine Entourage hier regelmäßig ein und feierten kräftig.(rechts)

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6 Auf dem Weg nach Haro

Von Pamplona kommend fünf Kilometer vor Puente la Reina steht einsam in der Landschaft die Iglesia de Santa Maria de Eunate. Die achteckige romanische Templerkirche aus dem 12. Jh. war wahrscheinlich Friedhofskirche für Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela, da man im Umfeld menschliche Gebeine entdeckte. Außerdem fanden die Pilger unter der Außenarkade Obdach für die Nacht.

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In dem kleinen Ort Puente la Reina kommen zwei Stränge des Jakobsweges, der Navarrische und der Aragonesische, zusammen.

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Der gemeinsame Weg führt weiter über die im 11. Jh. erbaute Fußgängerbrücke über die Fluss Arga, der der Ort seinen Namen verdankt.

Die Calle Mayor säumen alte Häuser und die Iglesia de Santiago.

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Die spätromanische Iglesia del Crucifijo am Stadtrand wurde im 12. Jh. von Tempelrittern errichtet.




Das Portal aus dem 13.Jh. schmücken drei Gewändebögen. Der erste ist schmucklos, der zweite ist mit Jakobsmuscheln verziert, der dritte zeigt allerlei z.T. kuriose Figuren (u.a. Enten, Vögel, Löwen, Drachen, Ungeheuer).


Das y-förmige gotische Kruzifix im Innern der Kirche soll im 14. Jh. von einem deutschen Pilger gestiftet worden sein.

Die Mutter Gottes ist eine Arbeit aus dem 20. Jh.




Das Städtchen Haro ist Hauptort des Weinbaugebietes La Rioja und gleichzeitig Spaniens Weinhauptstadt schlechthin. 13 große Bodegas sind hier ansässig, aber auch in fast jedem Haus gibt es einen Probeausschrank. Der Hügel, auf dem Haro liegt, ist mit Weinkellern durchbohrt wie ein Schweizer Käse. Wir besichtigen die Bodegas López de Heredia.

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Impressum

Vorwort

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Teil II

(Yuso und Suso, Santo Domingo de Silos, Burgos, Valladolid, Salamanca, Ávilla)

Teil III

(El Escorial, Segovia, Madrid, Toledo)


Teil IV

(Cordoba, Sevilla, Jerez de la Frontera, Granada, Sierra Nevada)