Eine Reise zum BaikalseeEin langgehegter Traum soll nun wahr werden. Teil 1: Von Smolensk zum Ural
18.05.2015
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Eingang zu einem russisch-polnischen Soldatenfriedhof |
Zwischen dem 3. April und 19. Mai 1940 ermordeten Angehörige des NKWD etwa 4400 polnische Offiziere in einem Wald bei dem Dorf Katyn, etwa 20 km westlich von Smolensk. |
Nachdem die Sowjetunion dieses Verbrechen bis 1990 nicht nur ableugnete, sondern es dem NS-Regime anlastete, räumte Gorbatschow am 13. April 1990 die sowjetische Verantwortung für diese Massenmorde ein.
Wladimir Putin und Donald Tusk gedachten 2010 in Katyn das erste Male gemeinsam des Verbrechens und seiner Opfer. |
Am 10. April 2010 verunglückte ein polnisches Flugzeug beim Landeanflug bei dichtem Nebel auf den Militärflugplatz Smolensk-Nord. Alle 96 Passagiere, die zu einer Gedenkfeier in Katyn anreisen wollten, wurden getötet. Darunter waren auch Polens Staatspräsident Kaczynski und Seine Ehefrau. |
Hier kämpften am 7. September 1812 die französische und die russische Armee gegeneinander. |
Am ehemaligen Schlachtfeld steht seit 1839 dieses Monument zur Erinnerung an die Schlacht von 1812. |
Heute gilt der Ort als das Militärhistorische Museumsreservat Borodino.
Wir machen einen Abstecher zum Landgut Jasnaja Poljana, auf Deutsch: „Helle Lichtung“.
Hier wurde der Schriftstellers Leo Tolstoi geboren.
Hier schrieb er „Krieg und Frieden“ und „Anna Karenina“. |
Und hier ist er beerdigt. |
Auf einem Hügel am rechten Ufer des Flusses Woronesch wurde 1585 im Zusammenhang mit dem Bau einer Festung gegen die Tataren die Stadt gegründet.
Von hier aus ist die Ebene des linken Flussufers gut und weithin überschaubar. |
Woronesch ist ein bedeutendes Zentrum der Industrie, Wissenschaft und Kultur Russlands. |
Musiktheater |
orthodoxe Kirche |
neue Anlage |
1698 ließ Zar Peter der Große an diesem Flussufer eine Flotte bauen. Von hier aus konnte die Flotte des Zaren über den nahen Don ins Asowsche und weiter ins Schwarze Meer gelangen. Wegen der günstigen Lage ließen sich schon bald auch ausländische Händler nieder. |
Rostasäule |
Museumsschiff |
Unser Besuch in Wolgograd konfrontriert uns mit unserer eigenen Geschichte.
Hier, im damaligen Stalingrad, tobte im Winter 1942/1943 die erbittertste Schlacht des Zweiten Weltkrieges, die ca. 700 000 Tote forderte und gleichzeitig die Wende des Krieges
bedeutete.
Panoramamuseum, in dem auf einer 16 x 120 m großen Wandfläche die Schlacht von Stalingrad veranschaulicht wird, |
Zerschossene Mühle als Mahnmal |
Brunnen, an dem Kinder um ein Krokodil tanzen |
Ausschnitte aus dem Panoramagemälde:
Gedenkstätten und Denkmäler beherrschen heute die Stadt.
Am „Platz der gefallenen Krieger“ ragt ein 26 m hoher Obelisk empor. |
Vor der Ewigen Flamme zu seinen Füßen halten ausgewählte Schülerinnen und Schüler die Ehrenwache. |
3 km nördlich des Zentrums von Wolgograd befindet sich auf dem Mamajew-Hügel die wichtigste Kriegsgedenkstätte Russlands. Mit ihrem Bau wurde 1959 begonnen, 8 Jahre später war sie fertiggestellt.
Im Hintergrund sehen wir die 86 m hohe Frauengestalt „Mutter Heimat“. Sie stellt die Siegesgöttin Nike dar. Zu ihren Füßen sind 34 505 sowjetische Soldaten begraben.
Über eine Allee mit vielen Treppenstufen erreicht man die erste Skulptur auf dem Hügel. |
„Bis zum Tode stehen“ symbolisiert das Durchhaltevermögen der Sowjetsoldaten in der schwierigsten Phase der Stalingrader Schlacht. |
Kurz dahinter haben Bildhauer zu beiden Seiten des Aufgangs auf Ruinenmauern aus Stalingrad Reliefs angebracht. |
Am Trauerplatz bei der Skulptur „Trauernde Mutter“ wurde Wassilij Tschuikow begraben,
der Oberbefehlshaber, der die sowjetischen Armee in der Schlacht um Stalingrad führte. |
In der Halle des Soldatenruhms hält eine Hand die Fackel mit dem Ewigen Feuer in die Höhe. Soldaten halten die Ehrenwache. |
In der weitläufigen Steppenlandschaft 30 km nordwestlich von Wolgograd, wo die Dörfer Bolschaja und Malaja-Rossoschka 1942 dem Erdboden gleich gemacht wurden, liegen die Grabfelder von 500 russischen und 50 000 deutschen Gefallenen.
russischer Teil
deutscher Bereich
Saratow wurde 1590 als Zarenfestung gegründet, um den Handelsweg auf der Wolga vor Angriffen aus der Steppe besser schützen zu können.
Am Wolgastrand | Beschaulich klingt der Tag aus. |
1763 unterzeichnete Katharina die Große das berühmte Manifest, in dem sie Ausländer – vor allem Deutsche – einlud, sich an der Wolga niederzulassen.
Viele Siedler folgten ihrem Aufruf. Ihre architektonischen Spuren prägen bis heute das Stadtbild.
Es gibt eine Vertretung des Goethe-Instituts und ein Deutsches Haus.
moderne (kath.) Kirche |
Wohnblock aus sowjetischer Zeit |
Beginn der Fußgängerzone |
Der „Prospekt Kirowa“, der alter Name war „Nemjezkaja uliza“, „Deutsche Straße“, ist mit seinen Bäumen und Blumenrabatten die Lieblingsmeile der Saratower. |
Wenige Meter neben dem Platz am Straßenbeginn steht die bunte „Lindere meinen Schmerz“-Kirche mit ihren Miniatur-Zwiebelkuppeln. |
Gedenkstätte auf den Falkenbergen
Auf den Falkenbergen wurde eine monumentale Gedenkstätte für die im 2. Weltkrieg Gefallenen gebaut. Im Zentrum der Anlage steht eine Gedenksäule mit fliegenden Kranichen und dem Heldenstern. |
Von der Plattform am Fuße der Säule hat man freien Blick auf die Stadt und die Wolga. |
Die Markthalle
Wie mächtig die Wolga bei Saratow wirklich ist, lässt sich von Land nur erahnen. Deshalb machen wir mit einem Motorboot eine zweistündige Rundfahrt auf der Wolga mit all ihren versteckten Seitenarmen. Atemberaubend!
Unser Stellplatz |
Der Stellplatz befindet sich auf dem Gelände einer Marina in der Kleinstadt Engels in der Nähe von Saratow. |
Ufa ist die Hauptstadt der autonomen Teilrepublik Baschkortostan. Sie liegt im westlichen Vorland des Südurals an der Mündung der Ufa in die Belaja. Sie ist aufgrund der reichen Erdölvorkommen wichtiger Industriestandort, aber auch Bildungsmetropole mit über 150 000 Studierenden.
Zur Untermauerung der Freundschaft zwischen Baschkiren und Russen wurde 1965 das Monument der Freundschaft, das Monument Druschby, errichtet. |
Das Denkmal zeigt eine Geschichte mit Figuren aus Mustai Karims Werken. Der Dichter ist Symbol für den kontinuierlichen Fluss des Lebens. |
Im 18. Jh. war Ufa geistlicher Sitz der Muslime im südlichen Ural. Noch heute leben Muslime und Orthodoxe hier friedlich nebeneinander. Und so findet man in der Stadt auch neue Moscheen und orthodoxe Kirchen, z.T. sind sie noch im Bau. |
Im Jahre 1773 wurde im Bereich der heutigen Stadt eine Bergarbeitersiedlung gegründet. Im 19. Jh. wuchs der Ort zu einem Goldgräberdorf und Marktflecken heran. Erst größere Goldfunde und aufblühende metallverarbeitende Industrie brachten Anfang des 20.Jh. einen steilen Aufschwung. |
Im Umfeld der Stadt – in den Bergen des mittleren Urals – werden neben Gold auch diverse Mineralien abgebaut.
Das mineralogische Museum vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der hier vorkommenden Mineralien.
Im mineralogischen Museum
In der Stadt
Die Region wurde bereits im 11. Jh. von den Nowgorodern erschlossen.
1723 wurde die Stadt auf Befehl Peters des Großen gegründet. Der Zar wollte die reichen Erzvorkommen des
Urals erschließen und ließ deshalb am Fluss Isset ein Hüttenwerk mit Arbeitersiedlung bauen.
Benannt wurde die Stadt nach der Zarin Katharina I.
Das moderne Jekaterinburg mit Lenindenkmal:
Skyline |
Stadtpark
Zu trauriger Berühmtheit gelangte Jekaterinburg 1918 im Zusammenhang mit der Oktoberrevolution. Die Zarenfamilie aus dem Geschlecht der Romanows (Zar Nikolaus II., Zarin Alexandra , ihre vier Töchter und der Thronfolger) wurde von den Bolschewiki im Keller des Ipatjew-Hauses erschossen und anschließend rund 40 km außerhalb von Jekaterinburg im Wald verscharrt. Mit den Jahren wurde das Ipatjew-Haus zu einer Art Pilgerort für Monarchisten. Deshalb beschloss Boris Jelzin 1977 das Haus abreißen zu lassen.
An seiner Stelle wurde 1997 – 2003 die russisch-orthodoxe „Kathedrale auf dem Blut“ errichtet. |
Typische Bauweise der Region: |
In Jekaterinburg werden die Reisemobile an einem sicheren Ort abgestellt. Dann geht es mit der Transsibirischen Eisenbahn weiter. (s. Teil 2)