Unterwegs in Europa

Kroatienreise Teil 4

Nachdem wir mit Dubrovnik den südlichsten Punkt unserer Kroatienreise erreicht hatten, wendeten wir uns wieder nach Norden. Jetzt fuhren wir auf den Teilabschnitten der Küstenstraße, die wir wegen der Bora (siehe auch Kroatienreise Teil 3 ) verlassen mussten.

Unterwegs kamen wir durch reizvolle Landschaften. Verträumte Ortschaften und Inseln zwangen uns immer wieder, anzuhalten und die Aussicht zu genießen. Beispielsweise:

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Seen bei Ploce

Igrane

Primosten

Split

Der römische Kaiser Diokletian, der wahrscheinlich aus dem 5 km entfernten Salona stammte (siehe auch Kroatienreise Teil 3 ), ließ sich während seiner Amtszeit von 284 - 305 in der Bucht von Split einen riesigen Palast bauen. Nach seinem Thronverzicht zog er sich dahin zurück. Er lebte dort bis zu seinem Tode 313. Danach wurde der Palast Verwaltungszentrum und Residenz des Gouverneurs. Als die Awaren 614 die Stadt Salona zerstörten, fanden die Flüchtlinge im und um den Palast eine neue Bleibe (s.auch Trogir im Teil 3) .

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Das Mausoleum wurde im 7.Jh. eine christliche Kirche, die Domniuskathe-drale.

Auf der Salona zugewandten Seite des Diokletianpalastes im Norden war der Haupteingang, die Porta aurea - das 'goldene Tor'.

Den Palast durchzogen zwei Hauptachsen -'Cardo' und 'Decumanus'. An ihrer Kreuzung, am inneren Säulenhof 'Peristyl', war der Zugang zum sakralen Bereich. Hier befand sich auch Diokletians Mausoleum.

Der Sarkophag des Kaisers wurde entfernt und durch die sterblichen Überreste des hl. Domnius ersetzt. Im 12.Jh. wurde der Glockenturm angefügt. Im 13.Jh. erhielt der Innenraum einen Chor.

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Teilansichten der Kathedrale

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Im inneren Säulenhof Peristyl



Der Jupitertempel des Palastes wurde im 6.Jh. zum Baptisterium 'St. Johannes der Täufer' geweiht. Das Innere zieren ein schön gestaltetes Tonnengewölbe und ein Taufbecken mit romanischen Reliefs, von denen eines König Zvonimir darstellt. Die Statue des hl. Johannes im Hintergrund stammt aus dem 20.Jh..

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Der Narodni trg (Volksplatz) war ab dem 15.Jh. Geschäfts- und Verwaltungszentrum von Split. Im Hintergrund befindet sich die Porta ferrea (das Eisentor) mit einem Uhrturm. Die Porta ferrea ist das Westtor des Diokletianpalastes. Rechts davon steht die Kirche 'Unsere Liebe Frau vom Glockenturm' aus dem 11.Jh..


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Vorhallen-Arkaden am Prokurative-Platz

Am Hafen



Zadar

Das Zentrum von Zadar liegt auf einer Landzunge. Zuerst von den Illyrern bewohnt, gewann die Siedlung mit den Römern schnell an Bedeutung. Zadar wurde im Mittelalter eine wichtige Basis für die byzantinische Flotte. Unter Venedigs Herrschaft erlebte die Stadt eine weitere Blütezeit. Im zweiten Weltkrieg wurde sie durch Bombenangriffe stark beschädigt.

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Das 90 m lange Forum der römischen Stadt wurde zwischen dem 1. und 3.Jh. angelegt. Es wurde an drei Seiten von Säulengängen aus Marmor begrenzt.

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Die Donatuskirche (links) wurde Anfang des 9.Jh. auf dem römischen Forum als Rotunde errichtet. Sie hat drei runde Apsiden. Schon über zwei Jahrhunderte wird sie nicht mehr für Gottesdienste genutzt. Heute dient sie wegen ihrer guten Akustik als Konzertsaal.

Eine schöne Renaissancefassade ziert die Marienkirche(rechts).

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Die Domkirche St. Anastasia wurde im 9.Jh. von Byzantinern erbaut, im 12./13.Jh. aber zu einer romanischen dreischiffigen Kirche umgestaltet. Die Fassade wurde erst 1324 fertig. Das Mittelportal hat im Giebelfeld ein gotisches Relief. Von den zwei Fensterrosen ist das Hauptfenster romanisch, das andere gotisch.



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Das Seetor (links)

Die Reede vor der Stadt (rechts)

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Im Nationalpark Plitwitzer Seen

Der Nationalpark umfasst ein 300 qkm großes Gebiet mit Wäldern, 16 Seen und herrlichen Wasserfällen. Er zeichnet sich aus durch eine vielfältige Flora mit bis jetzt bekannten 1267 Pflanzenarten. Die Fauna ist ähnlich artenreich. Es gibt 321 Schmetterlings-, 161 Vogel- und 21 Fledermausarten. Von den Säugetieren ist der Braunbär der größte Bewohner des Parks.
Plitwitze ist ein Naturphänomen im Karst. Durch die Übersättigung des Wassers mit Kalziumkarbonat und weil das Wasser keine organischen Substanzen enthält, kann sich Grauwacke - ein poröses Gestein - bilden. Die Grauwacke wächst zu Barrieren zwischen den Seen an, Wasserfälle entstehen. Mit der Zeit ändert das Wasser seinen Lauf, Wasserfälle verschwinden, entstehen an anderer Stelle durch neue Grauwackebarrieren wieder - ein kontinierlicher Prozess.


Der Nationalpark wurde 1949 gegründet und 1979 in die UNESCO-Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.

Durch den Park führen mehrere Rundwege unterschiedlicher Länge. Wir erkundeten den Park auf einem 6-stündigen vorbildlich gekennzeichneten Rundweg auf Uferwegen, über Brücken und Stege. Über den größten See brachte uns ein Elektroboot. Zu unserem Ausgangspunkt zurück fuhren wir ein Stück mit einem Elektrobus.

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Bekannt wurden die Plitwitzer Seen unter anderem auch als Kulisse für die deutschen Karl-May-Filme.


Burgen in Istrien

Alle Dörfer und Städte Istriens wurden schon bei ihrer Gründung von ihren Bewohnern befestigt. Die illyrischen Istri errichteten Mauern, die Römer verstärkten sie. Im späten Mittelalter wurden die Befestigungen erneuert und unter österreichischer bzw. venezianischer Herrschaft erweitert. 136 solcher befestigten Orte gibt es in Istrien, von denen einige nicht mehr bewohnt sind.



Wir besuchten einige erhaltene Burgstädte:
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Boljun (links)

Roc (rechts)
ein wichtiges Zentrum der glagolitischen Schrift.
(Die Glagoliza wurde im 9.Jh. von den Heiligen Kyrillos und Methodios zur Übersetzung der Heiligen Schrift ins Slawische entwickelt.)

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Buzet

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Motovun



Pula

Pula entstand als römische Kolonie Pietas Julia. 425 wurde es Bischofssitz. Nach der Zerstörung durch die Ostgoten gewann Pula im 6./7.Jh. als byzantinischer Flottenstützpunkt wieder an Bedeutung. Im 16.Jh. wohnten in der inzwischen zu Venedig gehörenden Stadt nur noch 300 Menschen. Mitte des 19.Jh. wurde Pula österreichischer Kriegshafen. Die Einwohnerzahlen stiegen wieder. Heute ist Pula wichtige kroatische Hafenstadt, Universitätsstadt und zusammen mit Pazin Verwaltungszentrum Istriens.



Den Sergierbogen ließ Salvia Postuma Sergia im 1.Jh. vor Chr. zu Ehren ihrer drei Brüder erbauen. Sie vertraten wichtige Ämter in der Stadt.

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Die kleine byzantische Kapelle (links) aus dem 6.Jh. war Teil der Basilika 'Heilige Maria Formosa'.

Die Kathedrale St. Maria (rechts) wurde errichtet, nachdem Pula Bischofssitz geworden war. Der heutige Bau stammt aus dem 17.Jh., wobei man Originalteile der ersten Kirche in den Neubau integrierte. Der Glockenturm wurde Ende des 17.Jh. mit Steinblöcken aus dem Amphitheater erbaut.

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Der Augustustempel (links) aus dem 1.Jh. n.Chr. steht am ehemaligen Forum. Er ist 17 m lang, aber nur 6 m breit.

Der mittelalterliche Kommunalpalast (rechts)

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Unterhalb des Kastells, das die Venezier auf den Ruinen des römischen Kapitols errichteten, befinden sich die Reste eines Theaters aus dem 2.Jh..

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Vom Kastell hat man einen herrlichen Blick über Pula.

 
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Das Herkulestor stammt aus dem 1.Jh.. Auf dem Bogen sind der Kopf von Herkules und seine Keule dargestellt.

Das Geminustor - ein Doppeltor - stammt aus dem 2.Jh.. In seiner Nähe befinden sich Reste der alten Stadtmauer.

Das Amphitheater in Pula ist das größte gut erhaltene Baudenkmal in Kroatien und gehört gleichzeitig zu den sechs größten erhaltenen Amphitheatern der Welt.

Den ersten Bau ließ Kaiser Claudius errichten, Kaiser Vespasian ließ ihn 79 n.Chr. erweitern. Nach der Erweiterung fanden bei Gladiatoren-kämpfen, Tierhetzen und anderen Spektakeln bis zu 25.000 Zuschauer Platz.
Heute finden im Amphitheater Freilichtkonzerte und das Sommeropernfestival statt.

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Porec

Porec durchlief eine ähnlich wechselvolle Geschichte wie Pula. Porec war über Jahrhunderte die glanzvolle Kolonie Julia Parentium. Nach den Zerstörungen durch die Goten geriet es 539 unter die Herrschaft von Byzanz. In den folgenden Jahrhunderten kamen die Franken, die Venezier, die Genuaner; die Stadt wurde Teil von Österreich, später von Italien und schließlich von Jugoslawien.



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In der Altstadt ist das römische Straßennetz mit den rechtwinklig angeordneten Hauptachsen 'Decumanus' und 'Cardo Maximus' erhalten geblieben.
Wir begannen unseren Rundweg am Trg Slobode, wo der Decumanus beginnt. Hier steht auch der Fünfeckige Turm von 1447, einer von drei in die Stadtmauern eingebauten Türmen.


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Der Komplex der frühchrist-lichen Basilika Euphrasius ist ein byzanti-nisches Meisterwerk, entstanden 539 - 553 für den Bischof Euphrasius.

Seit 1997 gehört die Kirche zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 
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Die Euphrasius-Basilika ist eine dreischiffige Kirche. Die Kapitelle der 18 Marmorsäulen sind mit byzantinischen und romanischen Tierdarstellungen geschmückt.
Im Chor dominiert der Altarbaldachin aus dem 13.Jh.. Er ist mit Mosaiken geschmückt.
Die Apsis zieren herrliche Mosaike aus dem 6.Jh..

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Das Baptisterium ist ein achteckiger Bau aus dem 6.Jh..
Daneben ragt ein Glockenturm aus dem 16.Jh. auf.



Im Garten sahen wir die Reste des Mosaikbodens aus dem Oratorium des hl. Maurus aus dem 4.Jh..(Aus dem Oratorium entstand durch Erweiterung die Basilika Euphrasius).

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Im Atrium und in der Bischofsresidenz befindet sich heute ein Kirchenmuseum.

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Das Romanische Haus(links) ist ein Wohngebäude aus dem 13.Jh.. Es hat seine ursprüngliche Form mit Holzbalkon, romanischem Biforium (durch eine Mittelsäule in zwei Bogenfelder geteiltes Fenster) und äußerem Treppenaufgang über die Jahrhunderte behalten.

Decumanus (rechts)

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Im Kreuzungsbereich von Decumanus und Cardo Maximus gibt es einige gotische Paläste mit venezianischem "Gesicht", mit typischen Kleeblattbogen-Fenstern.

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