Unterwegs in Europa

Unsere Sommerreisen 2019 - Teil 2

Noch einmal besuchen wir unsere nächsten Nachbarn

- Belgien und die Niederlande -

Dabei wollen wir unsere Spurensuche bedeutender belgischer und niederländischer Maler des "Goldenen Jahrhunderts" (17.Jh.) fortsetzen.


Unsere Reise beginnt nach einem Zwischenstopp in Aachen in Antwerpen.


Antwerpen

Antwerpen ist die größte Stadt Flanderns und nach Brüssel der zweitgrößte Ballungsraum Belgiens. Der berühmteste Sohn der Stadt ist Peter Paul Rubens (1577 bis 1640). In zahlreichen Kirchen und Museen sind seine Werke zu bewundern.


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Der Hauptbahnhof ist bereits ein beeindruckendes Erlebnis. Das grandiose architektonische Meisterstück in neoklassizistischem Stil gilt als einer der schönsten Bahnhöfe der Welt.

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Dann fahren wir zum Groenplaats, einem kleinen Park am Rande des historischen Zentrums. Wir können einen ersten Blick über die Altstadt erhaschen, die von dem 123 m hohen Turm der Onze-Lieve-Vrouwekathedraal (Liebfrauenkathedrale) überragt wird. Die Kathedrale wurde von 1352 bis 1521 in gotischem Stil erbaut. Sie erlebte glorreiche, aber auch sehr schwierige Zeiten.

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Zwischen 1965 und 2015 restaurierte die Provinz Antwerpen mit Unterstützung der Flämischen Regierung die gesamte Innenausstattung und das Gebäude.

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Früher hatten die Zünfte der Handwerker an den Pfeilern der Kathedrale jeweils ihren eigenen Altar. Heute hängen dort noch die von den Zünften in Auftrag gegebenen Altargemälde flämischer Meister.

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Altargemälde der Schneiderzunft

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Altargemälde der Gilde der Maler

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Zum Kunstbesitz der Liebfrauen-Kathedrale gehören auch Meisterwerke von Peter Paul Rubens.

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P.P.Rubens "Die Kreuzaufrichtung"

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P.P.Rubens "Mariä Himmelfahrt"

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P.P.Rubens "Die Kreuzabnahme"


Nicht weit von der Kathedrale entfernt befindet sich der Grote Markt. Das Goldene Zeitalter Antwerpens spiegelt sich in den prachtvollen Gildehäusern aus dem 16. / 17. Jh. und dem Rathaus wider.
Vom Brunnen in der Mitte des Platzes schleudert der furchtlose Soldat Silvius Brabo ( angeblicher Neffe von Julius Caesar ) die Hand des in der Burg lebenden bösen Riesen Antigon in die Schelde, weil dieser einen übertrieben hohen Zoll von jedem vorbeifahrenden Schiff verlangte.

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Wieder in der Nähe der Kathedrale stoßen wir auf die Skulptur "Schlafendes Kind auf Hundâ".

Die Geschichte dazu: Nello, ein armer Waisenjunge, schließt Freundschaft mit Patrasche, einem zurückgelassenen Zughund. Zusammen karren sie jeden Tag vom Stadtteil Hoboken Milch nach Antwerpen.

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Dort besuchen sie oft die Liebfrauenkathedrale, wo Nello die Gemälde von Rubens bewundert. Durch eine Reihe von Rückschlägen endet das Leben von Nello und Patrasche in der Kathedrale. Sie sterben gemeinsam an Entbehrungen.



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Einzigartig ist der sog. Kalvarien-Garten neben der Kirche.

Die imposante Kirche Sint-Pauluskerk ist ein barockes Juwel aus dem 16. Jh. Sie gehörte bis zur Französischen Revolution zu einem Dominikanerkloster.

Im Innenraum befinden sich prächtige Altäre, eine beeindruckende Orgel und mehr als 200 Skulpturen und 50 Gemälde von Jordaens, Rubens, Teniers, Van Dyck und anderen.

Die Dominikaner waren feurige Unterstützer der Kreuzzüge nach Jerusalem. Doch die Reise über Land wurde im 17. Jh. durch die Ottomanen erschwert, die Seereise durch Piraten sogar lebensgefährlich. So entstand die Idee, im Garten der Kirche den Besuch Jerusalems und das Erlebnis des Kreuzzuges durch Statuen und Strukturen gleichsam nachzuahmen.

Eine kleine Auswahl der Gemälde in der Sint-Pauluskerk:

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1*) Anton Van Dyck: "Christus trägt das Kreuz"
2*) Peter Paul Rubens: "Die Anbetung der Hirten"
3*) Peter Paul Rubens: "Die Geiselung".


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Das Vleeshuis von 1504 gehörte der Fleischergilde. Die Schichten aus Naturstein und Ziegelsteinen sehen aus wie die Streifen von fettem und magerem Fleisch.

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Het Steen - Antwerpens Burg aus dem 13.Jh. wurde am Ufer der Schelde erbaut, um die Stadt zu schützen und die Schiffe zu kontrollieren. Hier stand schon im 10. Jh. zur Zeit der Wikingereinfälle eine Burg. Der Sage nach soll die Burg einst Sitz des bösen Riesen Antigon gewesen sein, den der tapfere Soldat Silvius Barbo besiegte.


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An der Schelde

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Den nächsten Tag beginnen wir auf der Shoppingmeile Meir, einem Shopping-Paradies, randvoll mit Filialen größerer Ketten, aber auch Flanierboulevard mit herrlichen historischen Gebäuden wie dem Paleis op de Meir.

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Shoppingmeile Meir

Paleis op de Meir

Rubenshuis

Der berühmteste Sohn der Stadt, Peter Paul Rubens, lebte die letzten 29 Jahre seines Lebens in einem Haus am Wapper, dem Rubenshuis.

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Straßenfront

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Gartenanlage

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Eines der wenigen erhaltenen Originalteile ist der von Rubens entworfene barocke Säulengang, der das ältere Haus mit dem barocken Neubau verbindet. Der Fries zeigt Szenen aus der griechischen Mythologie.

Als die Stadt Antwerpen kurz vor dem Zweiten Weltkrieg das Rubens-Wohnhaus erwarb, war es eine Ruine. Nach jahrelanger sorgfältiger Renovierung können heute zwei Abteilungen besichtigt werden. Dazu gehören die Wohnräume, die Kunstkammer und das Atelier.

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Maagdenhuis

Das Maagdenhuis (Mädchenhaus) war zunächst ein Haus für bedürftige Frauen, später ein Waisenhaus für Mädchen. Es wurde im 16. und 17. Jh. erbaut und war bis 1882 in Betrieb. Weibliche Säuglinge wurden hier, meist anonym, in einer "Babyklappe" an der äußeren Mauer abgelegt. Zu sehen sind im Museum des Hauses Möbel und Gemälde, Silberwaren, Handarbeiten und Majolika-Breischälchen.

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Maagdenhuis

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Versammlungsraum

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ehem. Kapelle

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J.Jordaens ""Waschung und Salbung des Leichnams"

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Innenhof

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Baybyklappe außen

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Babyklappe innen


Den Haag

Den Haag wird häufig mit dem Beinamen "Königlich" versehen, denn die Stadt und die Oranier gehören zusammen. Seit über 400 Jahren wohnen sie fast ununterbrochen in der Residenz, zunächst als Stadthalter, später als Könige. Mit der Ansiedlung des Hofes wuchs auch der Wunsch nach Luxus und Komfort in Wohnhäusern und Geschäften. Breite Alleen entstanden. Durch 400 Jahre Adel und königliches Blut in Den Haag hat die Stadt noch heute eine unübersehbare Eleganz und königliche Ausstrahlung.

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Unseren Stadtbummel durch Den Haag beginnen wir am Museum Mauritshuis.
Johan Maurits van Nassau, der Gouverneur von Niederländisch-Brasilien, ließ das Gebäude Mitte des 17. Jh. erbauen. 1822 schenkte König Wilhelm I. seine Sammlung dem Staat, der diese im Mauritshuis unterbrachte. Die Sammlung ist nicht groß, besteht aber fast ausschließlich aus Meisterwerken großer bekannter niederländischer Künstler des "Goldenen Zeitalters", wie Rembrandt van Rijn (1606 - 1669), Johannes Vermeer (1632 - 1675) und andere.

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Rembrandt van Rijn: "Selbstportrait"

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Rembrandt van Rijn: "Rembrandt mit einem Kehlstück"

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Rembrandt van Rijn:"Die Anatomiestunde des Doktor Nicolaes Tulp"

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Rembrandt van Rijn: "Saul und David"

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Rembrandt van Rijn: "Portrait eines älteren Mannes"

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Rembrandt van Rijn: "Zwei afrikanische Männer"

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Dirck de Bray: "Stillleben mit einem Blumenstrauß in Arbeit"

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Carel Fabritius (Lehrling Rembrandts): "Der Stieglitz"

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Johannes Vermeer: "Das Mädchen mit der Perle"


Vom Mauritshuis sind es nur wenige Schritte zum geschichtsträchtigen Binnenhof, einem Gebäudekomplex, der um das Jagdschloss der Grafen von Holland entstand. 1247 wurde Graf Wilhelm zum päpstlichen König ausgerufen. Daraufhin ließ er den gotischen Rittersaal als Festsaal umbauen.

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Der Binnenhof diente nun als Sitz der Stadthalter, Fürsten und Regierungen. 1581 sagten sich die nördlichen Niederlande vom spanischen Joch los. Im Rittersaal feierten sie ihren Wilhelm von Oranje. Heute haben hier das niederländische Parlament und die Regierung ihren Sitz.
Mitten auf dem Binnenhof steht seit Ende des 19. Jh. ein neugotischer Springbrunnen, eine Schenkung hochrangiger Bewohner Den Haags. Die vergoldete Skulptur stellt den katholischen König Wilhelm II. dar, zusammen mit zwei Grafen aus dem 13. Jh.


Unsere nächste Erkundungstour beginnt beim Vredespaleis (Friedenspalast), einem neogotische Palais aus dem Jahr 1913.

Mit dem Bau vor mehr als 100 Jahren wurde eine solide Grundlage für Den Haag als internationale Stadt des Friedens und der Gerechtigkeit geschaffen.

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Hier haben u.a der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen und der Ständige Schiedsgerichtshof ihren Sitz.



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Der holländische Löwe prangt auf der Mauer der Gevangenpoort, die früher das Haupttor des Schlosses der Grafen von Holland war. Seit dem 15. Jh. befand sich hier das Gefängnis.





Seit Willem V. (1748 - 1806) ist das Paleis Noordeinde im Besitz der Fürsten von Oranje. Heute dient das Palais als Amts- und Arbeitssitz des Königs Willem-Alexander. Von hier fährt traditionell das Königspaar am Prinsjesdag, der alljährlich am dritten Dienstag im September stattfindet, mit einer Kutsche und einer Ehreneskorte zum Binnenhof. Hier verliest der König seine Thronrede.

Vor dem Paleis Noordeinde steht die Reiterstatue Wilhelm von Oranien.








Scheveningen

Der Badeort an der Nordsee hatte seine besten Jahre im 19. Jh. Heute ist der Ort eine Mischung aus verblichener Eleganz und modernem Protz. Aber immer noch ist Scheveningen dank seiner langen Sandstrände ein beliebter Ferienort.

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Amsterdam

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Traditionell steht am Anfang eines Amsterdam-Besuches eine Grachten-Rundfahrt auf dem Programm.
Auch wir wollen mit einer Grachten-Rundfahrt unseren Aufenthalt in Amsterdam beginnen. Ganz in der Nähe des Zentralbahnhofes befinden sich die Hauptanlegeplätze für die Hop on - Hop off - Boote.

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Hop on-Hop off-Bootsanleger


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Binnenhafen

NEMO (Zentrum für Wissenschaft und Technik)

Muziekgebow

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Während der Grachten-Fahrt

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Hermitage (Dependance der St.Petersburger Eremitage)

Schifffahrtsmuseum

"Amsterdam" (Nachbau eines Indienfahrers)


Heute beginnen wir unseren Bummel in Amsterdams Nieuwe Zijde.
Am Dam stehen neben der Nieuwe Kerk aus dem 14. Jh. und dem Koninklijk Paleis aus dem 17. Jh. (ehemaliges Rathaus, das heute vom König regelmäßig bei offiziellen Anlässen genutzt wird) auch viele Wohn- und Geschäftshäuser aus dem 15. bis 20. Jh.

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Nieuwe Kerk


Dam mit Koninklijk Paleis


Mahnmal für die Opfer des 2.Weltkrieges


Dann kommen wir zum Begijnhof. Er wurde 1346 als Zuhause für die Begijnen erbaut. Als Gegenleistung für das Wohnrecht kümmerten sich die Begijnen um Kranke und unterrichteten die Armen. Die Begijnen lebten zwar wie Nonnen, legten aber kein Gelübde ab. In den Häusern des Begijnhof wohnen noch heute nur alleinstehende Frauen.


Im Begijn-Hof

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Engelse Kerk

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ältestes Haus von Amsterdam (1420)

Skulptur einer Begijn

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Obwohl der Begijnhof sich im Laufe der Zeit verändert hat, so ist er doch bis heute inmitten der hektischen Stadt noch eine Oase der Ruhe geblieben.


Heute besuchen wir ausschließlich das Rijksmuseum. Dieses Wahrzeichen Amsterdams, 1876-1885 im neogotischen Stil erbaut, beherbergt der Welt größte und schönste Sammlung niederländischer Kunst. Wir besuchen die Abteilungen von der frühen religiösen Kunst bis zu den Meisterwerken aus dem Goldenen Jahrhundert. Das Museum ist zu groß, um alle Abteilungen an einem Tag besichtigen zu können.

Das Rijksmuseum

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Eingangshalle

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Die Nachtwache hinter Lasergerät

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Rembrandt van Rijn: "Nachtwache" (Ausschnitt)

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Frans Hals/P.Codde "De magere Campagnie"

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Johannes Vermeer "Der Liebesbrief"

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Johannes Vermeer "Das Küchenmädchen"

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Johannes Vermeer "Brieflesende Frau"

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Rembrandt van Rijn "Tobias und Anna mit einem Ziegenbock"

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Rembrandt van Rijn "Landschaft mit Steinbrücke"


Nach unserem Besuch des Rijksmuseums bummeln wir über den Museumsplein, vorbei an:
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Van Gogh-Museum

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Van Gogh-Museum

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Concertgebouw


Heute besuchen wir das Van Gogh-Museum. Einige Beispiele seines Schaffens:

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"Schädel mit brennender Zigarette"

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"Der rosa Obstgarten"

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"Sonnenblumen"

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"Sturm am Strand von Scheveningen"

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"Blühender Obstgarten"

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"Kornfeld mit Krähen"

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"Baumwurzeln"

Vincent van Gogh (1853-1890) begann erst 1880 zu malen.
Als er 1890 starb, stand er an der Schwelle zum Durchbruch. Sein jüngerer Bruder Theo, Kunsthändler in Paris, sammelte die 200 Gemälde und 500 Zeichnungen, die zusammen mit etwa 850 Briefen van Goghs an Theo den Kern der Sammlung bilden.

Vor unserem Museumsbesuch haben wir noch genügend Zeit, über Amsterdams Blumenmarkt zu bummeln. Die Vielfalt vor allem an Tulpenzwiebeln fasziniert uns.


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Bad Bentheim

Bad Bentheim blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Marktflecken um 1050. Er war dann Jahrhunderte gräfliche Residenz und Mittelpunkt der gleichnamigen Grafschaft.
Um 1711 wurden heilende Schwefelquellen entdeckt, aus denen sich ein Kurbadebetrieb entwickelte.

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Wahrzeichen der Stadt ist die mächtige Burganlage der Grafen von Bentheim. 1116 erstmals erwähnt, gilt sie als eine der ältesten und eindrucksvollsten Burganlagen Nordwestdeutschlands.

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Der Handel mit Bentheimer Sandstein, auch "Bentheimer Gold" genannt, war vom 15. bis 18. Jahrhundert Haupteinnahmequelle der Stadt.

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Daran erinnert die Skulptur eines Arbeiters im Bentheimer Steinbruch.



Eigentlich wollten wir unsere Tour mit ein paar Wandertagen in der Grafschaft Bentheim beenden. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es regnet und regnet und ... Wir fahren nach Hause.

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