Unterwegs in Europa

Unsere Sommerreisen 2019 - Teil 1

In diesem Jahr besuchen wir unsere nächsten Nachbarn

- Belgien und die Niederlande -

Dabei wollen wir uns u.a. auf Spurensuche bedeutender belgischer und niederländischer Maler des "Goldenen Jahrhunderts" (17.Jh.) begeben.


Unsere Reise beginnt in der Eifel.


Monschau

Wir starten auf dem Campingplatz in Monschau-Perlenau.
Von hier aus genießen wir auf Wanderungen entlang des malerischen Perlenbaches und durch erfrischende Laubwälder die erholsame Ruhe der Eifellandschaft.

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Der Weg über den Eifelsteig nach Monschau verlangt aufgrund steiler Anstiege eine Menge von uns. So wählen wir beim zweiten Besuch des malerischen Städtchens die leichtere Variante an Perlenbach und Rur entlang, allerdings müssen wir dort einen Teil der Strecke an der Straße entlangwandern.


Seine touristische Berühmtheit verdankt Monschau seiner eindrucksvollen Lage in einem schluchtartigen Talabschnitt der Rur und einer ebenso gut erhaltenen historische Fachwerk-Bebauung.

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Das reizvolle Ortsbild geht auf die Blütezeit des Tuchmachergewerbes im 18. Jh. zurück. Repräsentative Akzente setzen die Bauten einiger Tuchmacherfabrikanten (-familien), allen voran das 1768 fertiggestellte "Rote Haus" von Johann Heinrich Scheibler.

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Der Turm der evangelischen Stadtkirche (erbaut 1787 bis 1789) überragt die Altstadthäuser.


In der Historischen Senfmühle von 1882 wird heute noch Senf handwerklich hergestellt. Anfangs wurde die Senfmühle über ein Wasserrad angetrieben, später elektrisch, aber immer noch mit der alten Transmission.
Zwischen den alten Mahlsteinen stellt die Senfmüller-Familie wie in alter Zeit Moutarde de Montjoie, den Monschauer Senf, her.

nach einem vom Ururgroßvater ererbten Rezept auf kaltem Wege her.

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Eigentlich wollten wir nach einer Woche in Monschau nach Belgien weiterfahren. Aber Temperaturen um 40° C bewegen uns zum Umdenken. Wir bleiben noch in der Eifel mit ihren schattigen Wäldern.


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Gemünd

Gemünd liegt unmittelbar am Nationalpark Eifel, dem ersten und bislang einzigen Nationalpark Nordrhein-Westfalens. Er wurde 2004 gegründet. Ausgedehnte Wälder, vor allem Eichen- und Buchenwälder, und offene Landschaften sind auf dem Weg zurück zur Wildnis. Den internationalen Empfehlungen der Weltnaturschutzunion, bis 2034 mindestens 75% der Fläche sich selbst zu überlassen, nähert sich der Nationalpark Eifel mit großen Schritten.


Im Nationalpark-Tor Gemünd besuchen wir eine Ausstellung zum Thema "Knorrige Eichen, bunte Spechte und spannende Waldgeschichte(n)". Im Mittelpunkt stehen Eichenwälder mit ihren besonderen Tieren und Pflanzen und die Waldnutzung durch den Menschen.

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Im Gemünder Parkrestaurant feiern wir unseren Hochzeitstag.

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Vogelsang

Mit rund 100 Hektar Fläche ist die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang eines der größten Bauensembles aus der Zeit des Nationalsozialismus. Wie die meisten NS-Großbauten ist sie nie fertig gestellt worden. Doch bis heute ist die damalige Herrschaftsarchitektur ablesbar, die der Selbstdarstellung des Nationalsozialismus diente und den Machtanspruch über Mensch und Natur verdeutlicht. Sie ist Ausdruck von Überheblichkeit und Menschenverachtung.


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Die NS-Ordensburg Vogelsang wurde von 1934 bis 1941 für den Führungsnachwuchs der NSDAP errichtet. Der Betrieb als Schulungseinrichtung begann 1936. Die Lehrgangsteilnehmer, die Ordensjunker, sollten dem Idealbild eines "neuen deutschen Menschen" nahekommen und als "Herrenmenschen" auftreten.

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Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Lehrgänge eingestellt. Die Männer zogen als Soldaten in den Krieg.

Später wurden Hunderte von ihnen in der deutschen Besatzungsverwaltung eingesetzt. Dort beteiligten sich viele als Täter und Mittäter an den deutschen Verbrechen.

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Ehemalige Ordensburgen

Von 1942 bis 1944 diente Vogelsang als Ersatzquartier für Adolf-Hitler-Schulen. Ende 1944 zerstörten die Alliierten Teile der Anlage. Die Ära des Nationalsozialismus war vor Ort beendet.

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Burgschänke

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Kino

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1946 wurde durch das britische Militär der Truppenübungsplatz "Camp Vogelsang" gegründet.
Zwischen 1950 und 2005 nutzte das belgische Militär die Anlage.

Seit 2006 entwickelt sich Vogelsang als "Internationaler Platz" (IP) für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander.
Die Erfahrungen aus der Geschichte werden als Verpflichtung und Chance gleichermaßen gesehen.
Nach Umbauten ist seit 2016 das neue Forum Vogelsang IP mit NS-Dokumentation in Betrieb.


Aachen

Der Dom:
Schon zur Römerzeit war Aachen für seine heißen Quellen berühmt. Im 8. Jh. wählte Karl der Große vor allem der heißen Quellen wegen Aachen zu seiner Hauptresidenz, seiner wichtigsten Pfalz. In ihrer Nähe wurde im 8. Jahrhundert eine Kapelle errichtet. Aus dieser Zeit stammen das Oktogon sowie das Westwerk mit den beiden seitlichen Treppentürmen. Im 14. und 15. Jh. wurde das Oktogon um die gotische Chorhalle, den vielgestaltigen Kapellenkranz und den Westturm erweitert.

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Oktogon

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Oktogon

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Hochaltar

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Marienschrein

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Strahlenkranzmadonna

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Annakapelle

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Ungarnkapelle

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Haupteingang


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Rathaus


Interessant sind auch Aachens Brunnen.

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"Kreislauf des Geldes"


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Puppenbrunnen

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Karlsbrunnen


Brüssel

Brüssel ist nicht nur Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Belgien, es ist auch Hauptsitz der Europäischen Union und Sitz der NATO.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt 996. Im Mittelalter war sie Hauptstadt des Herzogtums Brabant. Heute ist Brüssel Industrie- und Handelsstadt mit zwei Universitäten, wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Stadt der zahlreichen Sprachen und Nationalitäten.
Brüssels Innenstadt gliedert sich in Unter- und Oberstadt. In der Unterstadt liegt das im 17. Jh. entstandene Herz Brüssels, die Grand Place (Grote Markt).

Wie für die meisten Brüssel-Besucher ist dieser belebte Platz auch für uns das erste Ziel. Er stellt bis heute ein wichtiges Zentrum dar. Kaufleute errichteten hier ihre Gildehäuser.

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Hôtel de Ville

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Everard't Serclaes *1)

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Maison du Roi *2)

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Le Renard, Le Corned, La Maison des Boulangers *3)

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Le Pigeon *4)


1.) Everard't Serclaes: Die Häusergruppe bekam den Namen des Mannes, der 1388 bei der Verteidigung der Stadt ermordet wurde und dessen Statue sich im Eingangsbereich des Hauses rechts befindet.
2.) Maison du Roi: Der ehemalige Sitz der spanischen Monarchen, entstand 1536 und wurde 1873 umgebaut.
3.) Le Renard, Le Corned, La Maison des Boulangers: Die Häusergruppe (1697-1699) sind Gildehäuser der Kurzwarenhändler, der Schiffer und der Bäcker.
4.) Le Pigeon: (2.Haus von links) Hier zog 1852 der im Exil lebende französische Romancier Victor Hugo ein.


Die Kathedrale St. Michael und St. Gudula ist das schönste erhaltene Beispiel Brabanter Gotik.

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Schon seit dem 11. Jh. steht an dieser Stelle eine Kirche. Die Bauarbeiten für die Kathedrale begannen 1226 unter Heinrich I., Herzog von Brabant. Erst unter Karl V. wurde zu Beginn des 16. Jh. der Bau mit den zwei großen Türmen fertiggestellt und den Schutzpatronen der Stadt geweiht. Das Innere der Kathedrale ist schlicht, fast kahl. Protestantische Bilderstürmer raubten die Kirche 1579/80 aus, französische Truppen plünderten 1783 den Rest. Geblieben sind einige schöne Bleiglasfenster.

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Das Atomium, Brüssels wohl berühmtestes Wahrzeichen, wurde für die Weltausstellung von 1958 errichtet.

Der Bau stellt die Zellstruktur eines 165-milliardenfach vergrößerten Eisenkristalls dar - ein Symbol für das neue Atomzeitalter und ein Denkmal für Belgiens überaus wichtige Stahlindustrie.

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Eigentlich sollte das Atomium nach der Weltausstellung wieder abgebaut werden, doch es erwies sich als populäre Sehenswürdigkeit. So blieb es stehen, wurde inzwischen mehrfach renoviert und erstrahlt nun wieder im originalen Glanz.


Vom Atomium aus kommen wir zum Place du Centenaire mit dem "Grand Palais du Centenaire", das zur Weltausstellung errichtet wurde.

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Wir sind nun mitten im Europa-Viertel

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Berlaymont“-Gebäude, Sitz der Europäischen Kommission

EU-Ratsgebäude


Wichtigstes Ziel sind heute die Musèes royaux des Beaux-Arts de Belgique, uns interessiert die Sammlung des Musèe Oldmasters.

Das Oldmasters Museum wurde 1887 eröffnet. Es ist weltberühmt wegen der Sammlung flämischer Kunst.

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van der Weiden: "Beweinung Christi"

Die Gemälde des Mittelalters greifen überwiegend religiöse Themen und biblische Szenen auf.

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P.Brueghel d.J.:"Volkszählung zu Bethlehem"

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P.Brueghel d.J.:"Kindermord von Bethlehem"

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P.P.Rubens:"Der Triumph der Eucharistie"


Nach dem Besuch des Museums bummeln wir noch einmal hinunter in die Unterstadt. Dabei genießen wir vom Mont des Arts einen Blick über die Stadt. Wir entdecken den Startpunkt für die erste Etappe der Tour de France und einen "Trimphbogen" aus Fahrrädern.

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Gent

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Gent wurde im 9. Jh. gegründet, als der erste Graf von Flandern hier eine Burg errichten ließ, um zwei Abteien vor den Übergriffen der Wikinger zu schützen.
Im 11. Jh. entwickelte sich Gent zu einer Metropole der Tuchproduktion. Das historische Zentrum entstand im 13./14. Jh., als die Stadt durch den Tuchhandel reich geworden war.
Nach dem Niedergang des Tuchhandels entwickelte sich Gent im 18./19. Jh. zu einem großen Industriezentrum. Die schmutzige Abluft aus den vielen Fabriken überzog die historischen Gebäude mit einer schwarzen Schicht. Erst in den 1980er Jahren wurde ein Restaurierungsprogramm ins Leben gerufen.
Heute lockt die historische Altstadt viele Besucher an.


An der Leie
Wir bummeln ein Stück an der Leie entlang bis zur St.-Michael-Brücke. Von dieser Brücke aus sehen wir in allen Richtungen Postkartenmotive:

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St.Nikolaus-Kirche – - Belfried - St.-Bavo-Kathedrale

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Uferstraßen Graslei (rechts) und Korenlei (links) mit alten Hafenkais, im Hintergrund die Grafenburg


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eine Nebenstraße

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Achtersikkel (Oase der Ruhe)

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Patrizierhäuser

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Rathaus


Die Graffiti-Gasse entstand 1995 als vorübergehendes Kunstobjekt. Inzwischen ist es ein dynamisches Skizzenbuch, das den zahlreichen Genter Graffiti-Künstlern Freiraum bietet.

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Die Tags und größeren Bilder verändern sich täglich, und ab und zu wird die gesamte Gasse einheitlich gestrichen, um danach wieder als Leinwand für neue Kunstwerke dienen zu können.

Am und auf dem Vrijdagmarkt:

Sehenswert ist das Eckhaus, das"Toreken", das Türmchen. Das Gebäude aus dem 14. Jh. ist das älteste und ursprünglichste am Vrijdagmarkt. Am Toreken hängt noch heute die Marktglocke, die den Beginn des Handels ankündigte, sowie ein Ring, der als Pranger diente, an dem beanstandetes Tuch aufgehängt wurde.

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Mitten auf dem Marktplatz befindet sich das Standbild des Jacob van Artevelde. Der Unternehmer und Staatsmann (1290-1345) war Anführer des Genter Aufstands. Ihm gelang es, das Embargo englischer Wollimporte rückgängig zu machen. Der Vrijdagmarkt spielte in der Geschichte Gents eine wichtige Rolle. Der Platz für den wöchentlichen Markt wurde ab 1199 auch für feierliche Empfänge und Feste genutzt. Andererseits fanden hier Aufstände und Blutbäder statt. Die letzte Hinrichtung war 1822.


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Grafenburg

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Große Fleischerhalle

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Fleischerhalle Innenansicht


Noch einmal:
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Korenlei und Graslei

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die drei Türme

die drei Türme:

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Am Korenmarkt steht die Kirche der Kaufleute, die St.-Nikolaus-Kirche, entstanden zwischen dem 13. und 15. Jh. und Nikolaus von Myra geweiht. Der Bau ist ein Beispiel für die Schelder Gotik, die sich durch massive Strenge auszeichnet. Einzigartig ist der zentrale Vierungsturm. Er dient als natürliche Lichtquelle, da durch ihn das Licht direkt in das Querschiff fällt.

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Der Glockenturm Belfried ist Gents Wahrzeichen und war nach seiner Erbauung 1380 - wie alle flämischen Belfriede - ein Symbol für die Unabhängigkeit der Stadt. Er war der sicherste Ort in der Stadt, sodass hier häufig das Archiv, die Stadtkasse und manchmal auch das Gefängnis untergebracht waren. Der Genter Belfried gehört zum UNESCO-Welterbe.

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Wo heute die älteste Pfarrkirche Gents, die St.-Bavo-Kathedrale, steht, befanden sich bereits ab dem 10. Jh. Vorgängerkirchen. Das Mittelschiff des romanischen Vorgängerbaus aus dem 12. Jh. ist noch heute in der Krypta erhalten.


Brügge

Brügge entstand um eine Burg aus dem 9. Jh., die zum Schutz vor den Wikingern erbaut worden war.
Unter der Herrschaft Burgunds entwickelte sich die Stadt zum Handelszentrum und kulturellen Mittelpunkt.
Als die Flussmündung des Zwin im späten 15. Jh. versandete, litt die Stadt schwer darunter.
Da die Industrialisierung an Brügge -anders als an Gent - nahezu vorbeiging, blieben viele Gebäude aus dem Mittelaltar erhalten. Selbst in den beiden Weltkriegen erlitt die Stadt keinen allzu großen Schaden.


Wir beginnen unseren Stadtbummel am Markt. Brügges Hauptplatz wird von Giebelhäusern und Zunfthäusern gesäumt.

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Auf der einen Seite ragt der Belfried empor. Der achteckige Glockenturm wurde zwischen dem 13. und 15. Jh. erbaut. Das Wahrzeichen der Stadt ist 83 Meter hoch. Eine Wendeltreppe führt u.a. zu einem Raum, in dem einst die Stadturkunden und die Stadtkasse aufbewahrt wurden.

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Auf der Ostseite steht der neogotische Provinciaal Hof (1881-1921), Sitz der Provinzregierung.


Am nächsten Tag wandern wir durch den ruhigen Minnewater-Park, am Schleusentorhaus an der Südbrücke des Minnewater-Sees vorbei, zum Beginen-Hof.
Brügges Beginen-Gemeinschaft wurde 1245 von Margarete von Konstantinopel, Gräfin von Flandern, gegründet.
Die hier wohnenden Frauen verzichteten auf persönlichen Besitz, lebten fromm und keusch in ordensähnlichen Hausgemeinschaften und verdienten sich ihren Unterhalt durch Betteln, Handarbeiten oder Krankenpflege. Sie legten - im Gegensatz zu Nonnen - nur ein Gelübde auf Zeit ab.
Heute wohnen hier keine Beginen mehr, sondern Benediktinerinnen, die in den 1930er Jahren hierherkamen.

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Schleusentorhaus

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Beginenhof

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Torhaus zum Beginenhof


Wir verlassen das Gelände durch das Torhaus und wandern weiter, vorbei am Sint-Janshospitaal (12.Jh.) zur Liebfrauenkirche.

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Sint Janshospitaal

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Liebfrauenkirche

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Liebfrauenkirche

Der Bau der Liebfrauenkirche begann 1220 und dauerte über 200 Jahre. Der 122 Meter hohe Turm gehört zu den höchsten in Belgien. Das Kirchenschiff mit seinen weißen Wänden, glatten Säulen und dem schwarz-weißen Fliesenboden strahlt mittelalterliche Einfachheit aus.

Zu den Schätzen der Kirche gehört u.a. das Bild "Die Kreuzigung" von Antoon van Dijck.

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Am Rozenhoedkaai finden wir Brügges meist fotografierte Motive.

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Durch die schmale Gasse Blinde Ezelstraat (links) kommen wir auf den Burgplatz.(rechts)

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Hier besuchen wir die Heilig Bloedbasiliek, die eine der heiligsten Reliquien Europas beherbergen soll. Der Bau der Heiligblut-Kathedrale ist in zwei Teile gegliedert.

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Der untere Teil, die romanische Basilius-Kapelle (12. Jh.), besitzt einen einfachen Steinsäuleneingang mit Arkaden. Im oberen gotischen Teil steht der silberne Tabernakel von 1611, in dem die heilige Phiole aufbewahrt wird. Sie soll ein paar Tropfen Blut und Wasser enthalten, die Joseph von Arimathäa vom Körper Christi wusch.

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Aachen

Auf dem Weg nach Hause machen wir noch einmal Station in Aachen. Hier nutzen wir einen Stellplatz in Burtscheid.

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Wir bummeln durch das Kurviertel und beginnen an der Pfarrkirche St. Michael. Sie wurde erstmals 1252 erwähnt. Der Bau des Turmes konnte wegen Finanzierungs-Schwierigkeiten erst 1891 fortgesetzt werden.

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Vor der Pfarrkirche blickt eine moderne Bronzeplastik des Klostergründers Abt Gregor von Kalabrien hinüber auf den ehemaligen Klosterbezirk mit der Abteikirche St. Johann-Baptist.

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Burtscheids Wasser macht gesund. Die 73°C heißen, mit heilenden Mineralien angereicherten Quellen helfen Krankheiten zu lindern und zu heilen.

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Im ehemaligen Klosterbezirk steht die ehemalige Abteikirche St. Johann-Baptist mit ihrem rechteckigen Zentralbau und der gewaltigen Kuppel. Der achteckige Kuppelbau wurde wahrscheinlich in Anlehnung an das bekannte Oktogon der Aachener Pfalzkapelle geschaffen. 1751 wurde der Bau der Abteikirche beendet.

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Das Abteitor wurde 1644 als Wohntor und Eingang zur Abtei St. Johann-Baptist erbaut. Als Burtscheid im Jahre 1849 von einer Choleraepidemie heimgesucht wurde, nutzte man das Abteitor vorübergehend als Seuchenhospital. Später diente das Tor auch einmal als Wirtshaus.

Die Kapellenstraße wurde eine Fußgängerzone. Am Ende der Fußgängerzone befindet sich der Seepferdchenbrunnen.

Die Marienkapelle wurde 1643 für das Gnadenbild der "Madonna von Scherpenheuvel" erbaut.

Wegen der teilweise unerträglichen Temperaturen in diesem Sommer brechen wir hier unsere Reise ab. Wir werden sie im Herbst fortsetzen.

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