Unterwegs in Europa

Eine Deutschlandreise im Coronajahr 2021

In diesem Jahr reisen wir zum zweiten Mal unter Corona-Bedingungen. Nach den guten Erfahrungen aus dem letzten Jahr gestalten wir unsere Tour ähnlich wie 2020:

Wir wählen drei interessante Landschaften aus.

Wir besuchen drei Campingplätze mit Komfortstellplätzen, auf denen wir weitgehend autark den Urlaub genießen können.

Teil 1: St.Wendeler Land

Unser Campingplatz liegt direkt am Bostalsee. Der 120 Hektar große See ist idyllisch eingebettet in die Mittelgebirgslandschaft des Naturparks Saar-Hunsrück. Er ist Erholungsgebiet und Wassersportrevier.


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Jetzt im Herbst wollen wir auf erholsamen Wanderungen vorwiegend das Wendeler Land genießen.

Wir erleben unterschiedliche Landschaften, Stillleben mit grasenden Pferden und am Wegesrand liebevoll gestaltete Bildstöcke.


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Eine Besonderheit im St. Wendeler Land ist die „Straße der Skulpturen“.

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Die Idee einer Skulpturenstraße als völkerverbindende Friedensstraße geht zurück auf den aus Polen stammenden Künstler Otto Freundlich, der bereits in den 30er Jahren des 20. Jh. von einer solchen träumte.


Eine weitere Wanderung führt uns zur Nahequelle .

Start und Ziel des Rundwanderweges ist der kleine Ort Selbach, den wir mit dem ÖPNV problemlos erreichen.

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Immer wieder geben uns Hinweistafeln wichtige Informationen zum Nahequelle-Pfad.
Für Kinder sind lustige Zwerg-Figuren als Wegweiser aufgestellt.

Man kann es kaum glauben, dass dieses Rinnsal einmal als stolze Nahe in den Rhein mündet.

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Selbstverständlich besuchen wir auch den Ort, der der Landschaft seinen Namen gegeben hat: St. Wendel .
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Besonders am Fruchtmarkt wurden die Fassaden der alten Bürgerhäuser liebevoll restauriert.

Der Schlossplatz mit seinen Straßencafés und Restaurants ist quirliger Treffpunkt für Jung und Alt.


Die Wendelinus-Basilika ist das weit sichtbare Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde im 14. Jahrhundert auf Drängen des Kurfürsten Balduin von Trier als spätgotische Hallenkirche erbaut.

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Der Kurfürst hatte die Stadt 1327 erworben.
Mitte des 14. Jahrhunderts wurde zuerst der Ost-Chor errichtet. Um das Jahr 1400 folgte der Bau der westlichen Turmanlage. Das Mittelschiff und die südliche Vorhalle wurden 1460 fertig gestellt.


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Der Legende nach war der Heilige Wendelinus ein irischer Mönch, der im 6. Jahrhundert als Einsiedler unweit der Stadt lebte. In der einsamen Landschaft fand er neue Energie und Inspiration. Der Heilige Wendelinus ist Schutzpatron der Umwelt und der Tiere.


1360 wurden seine Gebeine von der Magdalenen-Kapelle in die Basilika überführt. Die Tumba befindet sich in der Mitte des Chores, an den Seitenteilen sind die zwölf Apostel zu sehen.

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Besonders sehenswert ist die Steinkanzel. Sie ist mit dem Wappen des Förderers Nikolaus von Kues (Krebs und Kardinalshut) versehen.

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Aufgrund der zahlreichen Gewölbemalereien mit Pflanzen und Tieren gilt die Basilika als schönster Sakralbau des Saarlands.

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Teil 2: Münstertal im Schwarzwald

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Unser Campingplatz liegt herrlich eingebettet in eine vielfältige Landschaft. Er ist idealer Ausgangspunkt für Naturliebhaber, Kulturbegeisterte und Genussmenschen.
Wir können auf zahlreichen Wanderungen die Landschaft genießen, bei Ausflügen in umliegende Städte deren kulturelles Erbe erkunden, in Restaurants leckeren Wein trinken und erlesen speisen.
Dabei ist die KONUS-Gästekarte, mit der wir zahlreiche Bahn- und Busverbindungen kostenlos nutzen können, sehr hilfreich.
Ideal: Unser Bahnhof liegt direkt neben dem Campingplatz.

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Eine erste längere Wanderung führt uns oberhalb unseres Campingplatzes ins Münstertal hinein zur barocken Klosteranlage St. Trudpert .

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>Um das Jahr 800 entstand zu Ehren des heiligen Trudpert an dessen Todesstätte das erste rechtsrheinische Benediktinerkloster, ein Kunstwerk des Barockmeisters Peter Thumb. Fast tausend Jahre lang, bis zur Säkularisierung im Jahr 1806, war das Kloster kultureller, politischer, kirchlicher und wirtschaftlicher Mittelpunkt des Tales.

st._trudpert Seit 1920 ist es Ordenshaus der Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef zu Saint Marc. Das Kloster ist nicht frei zugänglich, die Schwestern unterhalten aber drei eigene Gästehäuser. Die barocke Pfarrkirche ist täglich außerhalb der Gottesdienste für Besichtigungen geöffnet.
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Unterwegs nach Staufen .

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Der mittelalterliche Altstadtkern um den Marktplatz und das historische Rathaus von 1564 ist ein denkmalgeschütztes Ensemble.
Wir machen einen Spaziergang durch Straßen mit offenen Straßenkanälen, „Bächle“ genannt, kommen an Brunnen und bemerkenswerten Gebäuden vorbei, landen schließlich in der Gartenschenke des Weingutes Peter Landmann zu einem leckeren Gläschen Wein mit einem kleinen Imbiss.

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Über der Stadt thront Staufens Burgruine, ehemals Sitz der Freiherren von Staufen. An den Hängen baut das Weingut Landmann den Wein an, den wir verkostet haben. Mmh!
Die Skulptur eines Weintrinkers darf natürlich nicht fehlen.

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Heute fahren wir mit dem Zug nach Bad Krozingen.
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Der Ort mit seinen rund 20 000 Einwohnern ist geprägt durch ein großes Kurgebiet mit Kurkliniken, Thermen, Kurhaus und einen 40 ha großen Kurpark mit Blumenpfauen als Blickfang.

Die steinerne Nepomukbrücke von 1753-54 wurde 1945 zerstört. Gerettet und später wieder aufgestellt wurde die Figur des Hl. Johann Nepomuk.

Direkt am Fluss Neumagen zieht sich durch ganz Bad Krozingen ein Fußweg entlang, der zu einem Spaziergang einlädt.


Ein Ausflug – ebenfalls mit dem Zug – führt uns nach Freiburg.

Wir haben Freiburg schon öfter besucht, deshalb machen wir diesmal einen Streifzug durch die Stadt, der auch durch uns noch unbekanntes Terrain führt.

Vom Bahnhof durch eine Einkaufsstraße kommend beginnt unser Rundgang beim Alten Rathaus, einst Sitz des Stadtschreibers.

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In der Franziskanerstraße beeindruckt uns das Haus zum Walfisch mit seinem prächtigen, spätgotischen Portalerker. Errichtet wurde das Haus vom Großschatzmeister Kaiser Maximilians. Von 1529-1531 lebte hier der Humanist Erasmus von Rotterdam.



Der Basler Hof ist einer der wichtigsten Profanbauten der Stadt, der seit seiner Erbauung 1494-96 stets der Sitz wichtiger Institutionen war und heute Sitz des Regierungspräsidiums Freiburg ist.

Wir kommen zum Herzstück Freiburgs, dem Münsterplatz. Hier verkaufen von Montag bis Samstag Bauern und Händler ihre Waren. In der Mitte des Platzes erhebt sich das Freiburger Münster. Sein 116 Meter hoher Turm (erbaut 1200-1513) ist leider eingerüstet, deshalb gibt es nur Detailfotos vom Münster.

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An der Südseite des Münsterplatzes sticht die rote Fassade des Historischen Kaufhauses hervor. Verziert mit habsburgischen Skulpturen und Wappen, wurde es von 1520-1532 für die Marktverwaltung erbaut und diente als Zoll-, Handels- und Finanzgebäude.

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Durch Herrenstraße und schmale Münzgasse gelangen wir in eine der schönsten Straßen Freiburgs, die Konviktstraße, mit reizvollen Häuserfassaden.

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Letzte Station auf unserem Streifzug durch Freiburg ist das Universitätsviertel.

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Am Platz der Alten Synagoge ist der Grundriss der Alten Synagoge in Form eines Wasserspiegels nachgebildet.

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Modell der Alten Synagoge

FreiburgDer Platz vor der neuen Universitätsbibliothek von 2015 ist Ruhepunkt und Treffpunkt für Jung und Alt.


Teil 3: Kleinröhrsdorf (Lausitz) nahe Dresden

Die Fahrstrecke vom Münstertal im Südwesten Deutschlands zum Campingplatz in der Lausitz im Nordosten – einmal diagonal durch Deutschland – ist so lang, dass wir in Nordheim nahe Heilbronn und Kulmbach je eine Zwischenübernachtung einlegen.

Kurz vor dem Ziel – etwa 500 m vor der Autobahnausfahrt – streikt auf der Überholspur die Kupplung. Eine gefährliche Situation!
Unter viel Gehupe können wir schließlich auf den Standstreifen wechseln. Nach viel Probieren kommen wir dann doch in den 2. Gang. Wir können von der Autobahn abfahren, die 4 km Landstraße zum Campingplatz in Kleinröhrsdorf schaffen wir schließlich auch noch.
Jetzt muss das Auto natürlich repariert werden. Mit Hilfe des ADACs finden wir rund 4 km entfernt in Arnsdorf eine große Werkstatt. Nach der ersten Untersuchung erfahren wir, wenn wir am nächsten Morgen das Auto bis 8 Uhr brächten, würden sie es bis zum Abend repariert haben.
Zwei Steine fallen uns vom Herzen. Nun müssen wir uns kein Übernachtungsquartier suchen, zumal es Wochenende ist!

Die Männer halten Wort.


Nun haben wir einen Tag lang kein Wohnmobil. - Aber Arnsdorf hat einen Bahnhof:

Arnsdorf

Wir fahren mit der S-Bahn von Arnsdorf nach Radeberg und verbringen dort einen schönen Tag.

Radeberg vor den Toren Dresdens ist eine besondere Adresse. Seit 1872 ist hier die Radeberger Exportbierbrauerei zu Hause. Der „Radeberger Bierstadtpfad“ ermöglicht auf etwa 1,5 km Länge ein Eintauchen in die Historie und Gegenwart der Bierstadt.

Radeberg

Vom Bahnhof kommend bummeln wir durch die mittelalterliche Stadt bis zum Markt – dem zentralen Platz – mit Rathaus (1769) und Postmeilensäule (von 1728) und überwiegend denkmalgeschützten Häusern

Radeberg

Nach einer Pause in einem Café und Stärkung mit Croissant und Kaffee geht es weiter zum Schloss Klippenstein.

Der Herrschersitz entwickelte sich in seiner wechselvollen Geschichte vom mittelalterlichen „Castrum Radeberch“ zum repräsentativen Renaissance-Jagdschloss der sächsischen Regenten. Heute ist das Schloss Bau- und Kulturdenkmal.

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Die Stadtkirche erlebte ebenfalls eine wechselvolle Geschichte. Mehrere Stadtbrände zerstörten das Gebäude immer wieder erheblich, finanzielle Schwierigkeiten führten beim Wiederaufbau zu großen Verzögerungen.

Erst 1886 gelang eine grundlegende Erneuerung. Nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen erneuten Zerstörungen bestand erst einmal kein Interesse am Erhalt der Kirche. Erst nach der Wiedervereinigung wurde die Kirche 2004 feierlich wiedereingeweiht.

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Radeberg



Auf unserem Rückweg zum Bahnhof wandern wir noch auf dem „Radeberger Bierstadtpfad“. Die „Radeberger Destillation & Liqueurfabrik“ ist das historische Stammhaus, in dem die Produktion des bekannten Radeberger Kräuterlikörs stattfindet. Der „Radeberger Brauerei-Ausschank & Hotel Kaiserhof“ lädt im urigen Brauerei-Ausschank zu frisch gezapftem Radeberger Pilsner und sächsisch-deftiger Küche ein. Wir können nicht widerstehen!

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Für heute haben wir einen Tagesausflug nach Dresden direkt vom Campingplatz aus gebucht.





Dresden



Da wir die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt schon von früheren Besuchen recht gut kennen, fahren wir diesmal zuerst vom Zwinger / Postplatz aus die gesamte Rundfahrtstrecke im Hop-on-Hop-off-Bus mit.


Am Blauen Wunder steigen wir erstmals aus. Wir fahren mit der Standseilbahn auf den Berg. Das Hotel „Luisenhof“ hat eine große Panoramaterrasse. Von hier haben wir einen herrlichen Blick über das Elbetal.

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Zurück in der Stadt lassen wir die Hauptsehenswürdigkeiten noch einmal an uns vorüberziehen:

Dresden

Semperoper

Dresden

Hofkirche & Residenzschloss

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Zwinger


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Frauenkirche

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Augustusbrücke

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Brühlsche Terrassen


Die letzten Ferientage verbringen wir mit Wanderungen rund um den Campingplatz. Wir erleben eine abwechslungsreiche Landschaft im herbstlichen Kleid mit Stausee, Moor und Urwald.

Kleinröhrsdorf Kleinröhrsdorf Kleinröhrsdorf
Kleinröhrsdorf Kleinröhrsdorf Kleinröhrsdorf

Ein letzter Höhepunkt ist die Wanderung in die Bänderstadt Großröhrsdorf. Hier gibt es ein Bandwebereimuseum, von ehemaligen Bandwebern ehrenamtlich betreut.
Wir erleben eine interessante Führung über die Entwicklung von Heimarbeit zur Industrie.

Großröhrsdorf Großröhrsdorf Großröhrsdorf

Bandwebereimuseum


Großröhrsdorf Großröhrsdorf Großröhrsdorf

Unsere erlebnisreiche Herbstreise geht zu Ende. Nach über vier Wochen müssen wir schweren Herzens die Heimreise antreten.

Die nächsten Reisen werden wieder innerhalb von Deutschland stattfinden, denn

Deutschland ist schön!


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